Krieg - Black House
3Wenn man sich alleine nur mal die Dankesliste aus dem Booklet von dieser Scheibe zu Gemüte führt, dann fallen einem u.a. sofort Judas Iscariot, Nargaroth und No Colours Records auf, die ja schon für allerlei Schlagzeilen gesorgt haben. Bevor ich mich jetzt aber zu weit aus dem Fenster lehne und auch Krieg in diesen Topf schmeiße, wende ich mich lieber der Musik zu. Nun ja… Krieg, der Bandname ist schonmal der Brüller und genauso sind auch die zwölf Titel dieser CD. Aus Amiland kommen die vier Burschen, die mit solchen Songs wie „Deviant“, „A Process Of Dying“ oder „Ruin Under A Burning Sky“ nun auch das europäische Festland unsicher machen wollen. Anderes Lied mit anderem Titel, bedeutet allerdings nicht gleichzeitig, dass sich auch der Song allgemein anders anhört. Anscheinend sind sie so von ihrem Können überzeugt, dass sie es nicht wagen etwas anderes zu spielen. Deswegen kann man selten aus dem Sumpf schrammelnder Instrumente herauskommen, und wenn doch (z.B. im schon erwähnten „A Process Of Dying“), dann wird diese kleine Erfrischung so lange ausgekostet, bis ein enormer Brechreiz entsteht und dies wieder in einem zähen Brei endet (eindeutig zweideutig 😉 ). Unter diesen Umständen kann ich auch nach mehrmaligem Hören so gut wie keine Höhepunkte ausfindig machen. Sicherlich ist nicht alles schlecht und einige Breaks (Rock’n’ Roll-mäßiges Riffing in „Sickening Voices Without Speech“ oder schleppende Doom-Einsprengel in „…without Light“) sind durchaus hörenswert, aber es ist immer das gleiche Muster, dass jegliche Innovation zu sehr ausgereizt wird und dann einfach nur noch langweilig ist. Positiv kann man da auch nicht die willkürlich eingeworfenen Gesangsfetzen verzeichnen. Wenn einem Abwechslung wumpe ist und man einfach nur das stupide Black-Metal-Geschrammel will, dann ist man bei Krieg sicherlich an der richtigen Adresse. Ich erwarte keine bombastischen Arrangements und ausuferndes Riffing, aber etwas Anspruch kann man selbst von einer Old School-Kapelle verlangen. Vielleicht ist man als Europäer aber einfach etwas Besseres gewohnt?!
Du hast die Scheibe eindeutig nicht verstanden, denn dafür bedarf es mehr als das Album einmal kurz nebenbei durchlaufen zu lassen! Um die Essenz dieser Scheibe zu erkennen bedarf es Zeit, Konzentration und es dürfte auch hilfreich sein, einfach mal zu lesen was Imperial selbst zu diesem Album schreibt.
Das nächste Mal wäre es also um einiges sinnvoller, wenn du dir die Scheibe, welche zu rezensieren willst, vorher WIRKLICH anhörst, denn die wahren Edelsteine sind selten jene, welche beim 1. Hören sofort ins Ohr springen!
Aber seit wann hat Metal.de auch Kompetenz was BM angeht..