Bokassa - Molotov Rocktail

Review

Soundcheck September 2021# 17 Galerie mit 15 Bildern: Bokassa - Summer Breeze Open Air 2024

BOKASSA dürfen sich seit einiger Zeit Lieblingsband von Lars Ulrich nennen, was letzten Endes dazu führte, dass die Band METALLICA auf ihrer „WorldWired“-Tournee im Vorprogramm begleiten durfte. Was ist es nun, das diese Stoner-Punk-Band aus Norwegen so faszinierend für den Drummer und ein wachsendes Fan-Publikum macht? Das wollen wir anhand ihres dritten Streichs „Molotov Rocktail“ herausfinden.

BOKASSA erregen auch ohne prominenten Support Aufmerksamkeit

Es wird recht schnell klar, dass die Band keinen Lars Ulrich braucht, um aufzufallen. Sowohl das farbenfrohe Cover, als auch die Tracklist haben bereits gereicht, um genug Interesse für das Album zu wecken. Und BOKASSA nehmen einen mit auf eine Reise, durch ihr vielseitiges Schaffen. Präsentieren sich Intro und Opener noch recht geradlinig und punkig, fügt sich bei „Pitchforks R Us“ ein wütender Chor mit ein. „Hereticules“ (wie kommen sie bloß auf die Songtitel?) inkludiert problemlos Blasinstrumente in den Sound, wie man sie aus dem Ska kennt, und leiht sich einen Breakdown aus dem Metalcore.

Dass Sänger und Gitarrist Jørn Kaarstad nicht nur seine sehr markante Reibeisenstimme drauf hat, beweist er in „Godless“, welches er ungewohnt melodisch präsentiert. Dort wechselt er zwischen einem düsteren Säuseln und hochemotionalen Clean Vocals hin und her. Wem das zuviel ist, der bekommt im Titeltrack wieder die volle Punk-Keule geboten.

In „Burn It All (P.T.S.D.E.A.D.)“ singen BOKASSA davon, dass der Traum gestorben ist. Das Faszinierende dabei: So, wie es hier intoniert wird, stelle ich mir dabei lächelnde Menschen Arm in Arm bei einem Livekonzert vor, wie sie gemeinschaftlich „The dream is dead“ grölen. Eine morbid-bittersüße Zukunftsvision kommt einem dabei in den Kopf.

„Molotov Rocktail“ zündet

Als jemand, der mit Stoner Rock bisher kaum Berührung hatte und seinen Punk lieber mit einer gehörigen Portion Pop und Rock mag (hallo, DONOTS!), waren BOKASSA anfangs echt ein wirklich neues Erlebnis. Doch schon beim ersten Durchlauf der Scheibe ersetzten sich die Fragezeichen immer mehr durch Ausrufezeichen und obwohl  der Beginn des Albums weiterhin etwas schwer verdaulich ist, finden sich im weiteren Verlauf des Albums immer mehr Songs, die auf ihre eigene Art überzeugen. Seien es die bereits angesprochenen Lieder oder auch „Careless (In The Age Of Altruism)“ mit seinem hymnischen Refrain. Das doomige „Immortal Space Pirate 3: Too Old For This Sith“ schließt das Album befriedigend ab.

Alle, die mit dem Genre von BOKASSA nichts anfangen können, sollten trotzdem zumindest mal reinhören. Fans von Stoner Rock und dreckigem Punk werden sowieso ihre Freude haben.

26.08.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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