Kreator - Endorama

Review

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Weit weniger zwiespältig als befürchtet ist es geworden, das jüngste Longplay-Erzeugnis aus dem Hause Kreator. Wer mit dieser Band auch heute noch Erinnerungen verbindet, wie er zu den Klängen von „Pleasure To Kill“ im Alter von elf Jahren sein Zimmer hat, wird es mit „Endorama“ anfänglich sicher schwer haben, tendieren Mille & Co. anno ’99 doch in eine Ecke, die sich am ehesten als Mischung aus dem Vorgänger „Outcast“, einem großen Anteil Prong und Killing Joke sowie dem ein oder anderen Gothic-Einsprengselchen charakterisieren läßt. Aber wer tolerant genug ist, dem Album ein paar vorbehaltlose Durchläufe zuzugestehen, der wird nach kurzer Zeit auf ein paar wirkliche Sahnestückchen stoßen, die zumindest in Sachen Melodik im bisherigen Schaffen der Essener ex-Thrasher neue Maßstäbe setzen. Daß man mit ‚Golden Age‘ sogar noch einen Hit von ‚Isolation‘-Format an Bord hat, läßt dabei schon fast vergessen, daß man sich mit dem Tilo Wolf-Duett (‚Endorama‘) einen wirklich groben Schnitzer geleistet hat. Insgesamt bleiben acht Punkte für ein ebenso zeitloses wie zeitgemäßes Album, mit dem Kreator wohl ebenso viele Alt-Fans verlieren wie neue gewinnen werden…

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14 Kommentare zu Kreator - Endorama

  1. Counterforce sagt:

    Kreator gehörten noch nie zu den konserativen Thrash-Metal-Bands. Vor allem mit "Renewal" haben Kreator 1992 gezeigt, daß sie mehr und anders können. Mit "Endorama" sind sie über ihren eigenen Schatten gesprungen und beglücken den Hörer mit zwar recht gemäßigten Klängen, aber sehr gutem Songwriting. Man könnte Parallelen zu Paradise Lost ziehen, aber soweit haben sich Kreator nicht von ihrer Vergangheit entfernt. Insofern eine Platte, die zwar die Fangemeinde spaltet. Aber dafür haben Kreator umso mehr Potential in Zukunft sich entfalten.

    8/10
  2. samedi sagt:

    Nennt mich engstirnig, aber das ist nicht das was ich mir von Kreator erhoffe! Wenn ich so was hören will lege ich mir PL oder ähnliches Doom/Gothic artiges in den Player! Hier will ich Thrash hören! Aber Kreator scheinen seit de letzten Veröffentlichungen neue Wege anzustreben, die ich aber nicht mit entlang taumeln werde! (zwischenzeitlich wissen wir, dass ihr aktuelles Album ein Hammer ist hehe…)

    3/10
  3. Bluttaufe sagt:

    Was wurde „Endorama“ damals durch den Fleischwolf gejagt. „Langweilig, kein Thrash mehr, Gothic Metal“. Ja, ganz abstreiten möchte man das nicht. Und in der Tat klingt es nicht bzw. kaum nach KREATOR. Aber das fabrizierte klingt an und für sich gut. Finde ich sogar besser als den Vorgänger „Outcast“.

    7/10
    1. DieBlindeGardine sagt:

      Stimme dir zu, finde die „Endorama“ auch gut, obwohl oder grade weil es halt kein typisches Kreator-Album ist. Ohnehin schadet das ein oder andere experimentelle Album in einer so üppigen Diskographie nicht, das sollte zumindest retrospektiv auch der engstirnigste Oldschooler verkraften. Ähnlich war es ja auch damals mit „Turbo“ von Judas Priest.

      7/10
  4. Dor Leo sagt:

    Leider finde ich auch heute noch keinen Zugang zu dieser Schaffensphase. Renewal fand ich seiner Zeit und immernoch als sehr geiles Album.
    Auf der Suche sich selbst zu finden hat sich Kreator einst wohl ein bischen verlaufen. Cause for Conflict noch der Versuch zurück zu den Wurzeln, wie ich finde kein gelungenes Album, wirft man mit Outcast (ebenfalls kein Reiser)alles bisherige über Board. Endorama schließt letztendlich diese Irrfahrt ab, sicherlich mit guten bis sehr guten Songs aber ohne erkennbaren eigenständigen Stil oder klaren Konzept.
    Nun gut, scheinbar war es wichtig und nötig sich in anderen Gefilden auszuprobieren um dann Violent Revolution, für mich das stärkste Kreator Album, raus zuhauen. Allein wenn ich daran denke tut mir schon der Nacken weh, man hat mich die Scheibe umgehauen.

    4/10
  5. metalfreak sagt:

    Wenn die Trashmetalfans mal ueber den Rand schauen muessen , ist halt auch gleich vorbei . 8 Punkte gibts es von mir allemal , auch wenn der Lacrimosa Song fuerchterlich ist.

    8/10
    1. Bluttaufe sagt:

      Bei „Endorama“ kann ich jedes für und wider verstehen. Ich selber habe die Neunziger Alben von KREATOR sträflichst vernachlässigt. So stand der Überhammer „Cause For Conflict“ jahrelang allein neben „Extreme Aggression“ und „Violent Revolution“. Vielleicht auch gut so, da man rückblickend doch einiges anders sieht.
      Zudem ist die Metal Szene mittlerweile nicht mehr ganz so intolerant wie damals. Und der eigene Horizont ist auch um einige Blickwinkel erweitert worden.
      Sicherlich ist „Endorama“ kein Album, welches als bahnbrechendes (Thrash) Metal Album durchgeht. Auf der anderen Seite ist es ein gutes Stück Musik und beinahe perfekt arrangiert.
      Die Fusion mit Herrn Wolff hätte man sich wirklich sparen können. Unabhängig ob er zu dieser Zeit gerade im Studio umher lief oder nicht.

      1. DieBlindeGardine sagt:

        Ich glaub so arg hat das gar nichts mit einer grundsätzlichen Toleranz oder Intoleranz der damaligen Metalszene zu tun. Klar, Metal hat sich auch in den letzten 20 Jahren nochmal deutlich geöffnet, bei Kreator war das Problem aber wohl eher der rigide Stilwechsel, da würden viele auch heute noch ein Problem mit haben.
        Man stelle sich vor eine Band wir Marduk würde jetzt plötzlich Synthesizer und großflächige Keyboardteppiche auffahren oder mit Gothic-Einflüssen rumspielen, da wär glaube ich was los in Fankreisen. Je weiter eine Band von ihren ursprünglichen Sound abweicht, desto kontroverser wird das erstmal aufgenommen. Ne nüchterne Auseinandersetzung findet dann oft erst Jahre später statt.

      2. Bluttaufe sagt:

        Gut, da will ich dir nicht widersprechen! Es macht schon einen Unterschied ob man sich die Alben retrospektiv in den Schrank stellt oder sich von einem neuen Album auf dem Schlips getreten fühlt.
        Deswegen verstehe ich ja, dass viele Leute „Endorama“ verteufeln.

  6. Dor Leo sagt:

    Das Problem bei Endorama sehe ich eher darin, dass sich hierbei eine Thrash Band, als solche gegründet und als solche entwickelt, sich im Labyrinth diverser Sub-genres verirrt hat. Auch mit reichlich Abstand und Neutralität find ich einfach keinen roten Faden zwischen den Songs den man aufnehmen kann.
    Beispiele z.B. Passage to Babylon und Chosen few liegen stilistisch meilenweit auseinander. Der eine lehnt sich an PL an der andere an 90er Gothicrock Ansich für mich kein problem, leider führt sich das dieser Stilwirrwarr auf dem ganzen Album fort. Oder auch Souleraser ein Gothic Song mit Thrash Metal Strucktur tut dem Song selber meiner Meinung nach nicht gut, hört sich irgendwie komisch an. Über den Titelsong brauchen wir nicht reden. Pandemonium ist für mich der einzige wirklich geglückte Song vom Album dort hat man das was man am besten kann nämlich Thrash mit der neuen dunkleren Ausrichtung verknüpft.
    Wenn man sich bereits in eine Richtung entwickelt und wie bei Kreator sogar mitgeprägt hat, wird es eben auch sehr schwer aus dieser auszubrechen.
    Siehe dazu auch Voodoocult, wo man den entgegengesetzten Weg geht.
    Ich finde Outcast, auch wenn es ebenfalls nicht mein Ding ist, schlüssiger.

    1. Sane sagt:

      Obwohl ich Fan der ganz alten kreator bin finde ich endorama schon durchaus schlüssig und geglückt.
      Kreator versuchen halt ein wenig über den Tellerrand zu schauen und da begrüße ich nicht ganz geglückte Experimente wesentlich mehr als die 300. Nummer-Sicher-Scheibe.
      Dieser Gothic Einfluss gibt den Songs eine gewisse Tiefe und Melancholie, der heutige heavy metal (im genrespezifischen Zusammenhang) Einfluss hingegen macht das ganze für mich ein wenig oberflächlicher, aber auch griffiger.
      Endorama war ein mutiger Schritt,dafür haben die Herren aber nicht nur Beifall gekriegt und das Album hat den heutigen weg somit mitgeprägt denke ich.
      Also durchaus nicht unwichtig in der kreator Historie.
      Ich würde mich freuen wenn es noch mal so ein mutiges Album der Genregrößen gäbe, stattdessen will man lieber dem durchschnittlichen Fan geben was er erwartet.
      Das nennt sich dann professionelle Arbeitsweise glaub ich..

      7/10
  7. DieBlindeGardine sagt:

    Was an dem Album allerdings auch heute noch zum Schmunzeln einlädt: Milles grauenhaftes Englisch! Das kommt mit dem „Clean“-Gesang noch deutlicher rüber also ohnehin schon. The Ritschl has begun! My salvation my sacrilitsch! Klasse!

    1. Sane sagt:

      Ja ist immer wieder geil, besser kann das nur der angelripper.
      Aber der sagt ja auch von sich selbst dass er der facettenreichste Sänger der teutonic three ist. 😉

  8. metalfreak sagt:

    Angel without wings, die Texte sind jedesmal zum schlapplachen.