Taake - Avvik

Review

Galerie mit 20 Bildern: Taake - European Tour 2024 in Erfurt

TAAKE aus Norwegen sind auf mehreren Ebenen alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Neben einigen exzellenten Releases, allen voran das Debüt „Nattestid Ser Porten Vid“ aus dem Jahr 1999, begleiten kleinere und größere Skandale die Band bereits seit vielen Jahren, was unter anderem zu gecancelten Konzerten und abgesagten Touren geführt hat. Wer darüber diskutieren will, soll dies tun, gerne auch unten in den Kommentaren. Hier aber geht es nun ausschließlich um das neue Release „Avvik“.

TAAKE – Schwarzmetall für Jäger oder Gejagte?

Genaugenommen ist es auch kein neues Release, sondern lediglich eine Compilation neuerer Songs, welche auf drei verschiedenen Split-Veröffentlichungen mit WHOREDOM RIFE, DEATHCULT und HELHEIM bisher ausschließlich auf Vinyl erschienen sind. Das einzige, bisher nicht veröffentlichte Stück, ist eine durchaus gelungene, akustische Vertonung von „Nattestid Ser Porten Vid 1“, welches in der ursprünglichen Version bereits auf dem gleichbetitelten Debüt-Album erschien. Bereits mit diesem Stück und den beiden Coverversionen „Heartland“ von SISTERS OF MERCY und „Ravnajuv“ von DARKTHRONE wird klar, dass TAAKE hier ein abwechslungsreiches Release vorlegen wollen. Ein weiterer Hinweis darauf könnte auch schlichtweg der Name „Avvik“ sein, denn aus dem norwegischen übersetzt steht der Titel für Abweichung oder Anomalie. Aber keine Angst, auch Freunde des klassischen Sounds der Norweger werden mehr als reichlich bedient.

Kommt der Opener „Ubesiret“ anfangs noch etwas rockig daher, steigert sich der Song schnell in eine raue, melodische TAAKE Kante und wartet später noch mit einem akustischen Part auf, welcher das Stück auch abschließt. Richtig klassisch und wesentlich geradliniger geht es dann bei „Slagmark“, „Brotne Bein og Mannefall“ und „Ein Baat i Foss“ zu und hier zeigen TAAKE auch, was sie richtig gut können: rauen, melodiösen und abwechslungsreichen Black-Metal, der es schafft die Atmosphäre eines tiefen, düsteren Waldes zu vertonen, wobei nie ganz klar wird, ob man hierbei Jäger oder Gejagter ist. Insbesondere diese Stimmung erinnert an vielen Stellen an frühe ARCKANUM oder die schwedischen SVARTSYN zu „Timeless Reign“ Zeiten. In erster Linie Freunde dieser Spielart des Schwarzmetalls dürften auch „Avvik“ zu schätzen wissen.

„Avvik“ – Ein bisschen von allem

Auch wenn „Avvik“ kein vollwertiges TAAKE Album im eigentlichen Sinne ist, erscheint die Zusammenstellung sowohl schlüssig als auch abwechslungsreich, selbst wenn nicht alles aus einem Guss ist. TAAKE probieren sich aus, bleiben in ihrer Essenz aber klassisch. Selbst das eingeworfene Saxophon bei „Heartland“ klingt nicht gleich nach Avantgarde, sondern immer noch nach TAAKE. Wer also kein Vinyljunkie ist und nicht eh schon die drei Splits in seiner Sammlung stehen hat, kann bei diesem Kleinod bedenkenlos zuschlagen.

 

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18.07.2021

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12 Kommentare zu Taake - Avvik

  1. ultra.silvam sagt:

    Interessant wie Taake egal aller Kontroversen hier immer noch eine Platform findet und andere Bands die sich mit unter gar nichts vorzuwerfen haben ignoriert werden. Aber gut, euer Ding.

  2. nili68 sagt:

    Ohne das als politische Meinung verstanden wollen zu wissen, aber das Thema taugt doch auch nur noch für Flamewars und Trollmagnet beider Lager. Das fängt ja schon mit deinem Post an. Welche Bands, die sich nichts vorzuwerfen haben, finden denn hier eine Platform und werden ignoriert? Kann man auch einfach als rhetorische Frage auffassen..

  3. ultra.silvam sagt:

    Ich stell bloß die Frage in den Raum warum mit zweierlei Maß gemessen wird und diverse Aktionen bei Bands wie Taake Ok sind wo andere gleich als NSBM betitelt werden. Wo wird da die Grenze gezogen?

  4. Dor Leo sagt:

    Mit dem ersten Absatz kannst du hier schnell auch die Büchse der Pandora öffnen ha ha. Manch einer könnte sich auch geradezu herausgefordert fühlen erneut die 200er Marke zu knacken.
    MMn lebt Taake auch mehr oder weniger vom Image wie viele andere allerdings auch.
    Und ja in anderen Ländern wird das nicht ganz so kontrovers gesehen, was es aber nicht besser macht.
    Musikalisch setzt Taake nun ja auch kein Ausrufezeichen, mich reisst es zumindest nicht vom Hocker. Abwechslungsreich hin und her, ob es die Coversongs wirklich gebraucht hätte wage ich zu bezweifeln, genauso wenige wie die Akustik Nummer.
    Höchstens was für Sammler, da die klassischen Nummern nun auch nichts reissen.
    @ ultra: ja, ich stimme dir zu. Ob Taake hier ein Plattform geboten werden sollte ist zumindest diskutabel. Hab auch zB. bei Marduk* ins besondere der letzten Veröffentlichungen so meine Bauchschmerzen. Traue der Redaktion jedoch einen gewissen Grad an Urteilsvermögen zu.
    Wiedersprechen muss ich aber bei dem Vorwurf das andere Bands ignoriert werden.
    Erstveröffentlichungen, kleine Bands, Exoten, Spartenmusik lassen sich schon oft hier finden, ich fühl mich hier sehr gut bedient.
    Jedes Release lässt sich nunmal nicht besprechen, kannst der Redaktion ja einen Tipp geben evtl findet es ja Gehör.

    * @metal.de: zu Viktoria fiel mir noch ein „Markus Endres sagt: 25. Juni 2018 um 6:22 Uhr
    Hallo zusammen,
    wir werden ein Interview mit Marduk führen und dabei zu den Texten etc. eine Stellungnahme fordern.“ hab ich das verpasst, wo kann ich das finden?

  5. nili68 sagt:

    @ultra.silvam
    Nenne doch mal Bands, wo Metal.de so verfährt, sonst kann man sich kein Bild machen. Klar, gleiches (Un)Recht für alle, aber so ist das zu diffus.

  6. nili68 sagt:

    ..oder meintest du jetzt ausschließlich Marduk.. weil du im Plural geschrieben hast?
    Ja, ein Posting hätte auch gereicht@myself.

  7. Dor Leo sagt:

    Gemeint sind die Bands mit vermeintlich zweifelhaften Hintergrund die hier besprochen werden. Wie ich oben schon erwähnte, vertrau ich da der Redaktion das eine bestmögliche kontroverse Beleuchtung im Vorfeld durchgeführt wird.
    Marduk ist als Beispiel angeführt, nicht zuletzt weil ich die dazu gehörige Diskussion noch im Hinterkopf hatte, und die Redaktion zum Thema aktiv werden wollte.

  8. Travis Sickle sagt:

    @ultrasilvam Bitte nenne doch 2-3 konkrete Beispiele, sonst ist der Kommentar doch nur das übliche Getrolle one jede Grundlage. Ich denke eher, daß Metal.de eher zu vorsichtig ist. Bestes Beispiel wäre hier die letzte Abigor, die ignoriert wurde.

  9. Nether sagt:

    @Travis Sickle:
    „Ich denke eher, daß Metal.de eher zu vorsichtig ist. Bestes Beispiel wäre hier die letzte Abigor, die ignoriert wurde.“
    Ernsthaft?
    Vielleicht hab ich dich falsch verstanden, aber Abigor zu ignorieren hat nichts mit Vorsicht zu tun. Gegen die sind Marduk eine Showtanzgruppe.

  10. Travis Sickle sagt:

    @nether Wie kommst du da drauf? Habe von Abigor bisher wenig gehört, was für eine Black Metal Band untypisch wäre. Also auf was beziehst du dich bei Abigor genau?

  11. Nether sagt:

    @Travis Sickle
    Da ich hier jetzt keinen Roman schreiben möchte und die Vorwürfe gegen Abigor und speziell Thomas Tannenberger seit Jahren in der Szene bekannt sind, hier nur ein paar kurze Eckpunkte:
    – Aktuelles Label ist W.T.C.
    – Hendrik Möbus hat bei „Nachthymnen“ mitgewirkt, Tannenberger wiederum bei Absurd bei diversen Veröffentlichungen. (zuletzt 2020)
    – Tannenbergs Kollege bei Abigor Kubik war bei „Tribute to Absurd“ mit seiner Band Gabesmond beteiligt.
    – Dazu kommen einige zweifelhafte Aussagen in diversen Interviews, in denen die Beiden auf genau diese Verbindungen angesprochen werden.
    Unter anderem gab er in dem Buch „Unheilige Allianzen“ zu Protokoll, dass er „kein Nazi, aber auch auf keinen Fall ein Ausländerfreund“ sei und „Möbus war ein enger Freund von mir mit dem ich Teile der Lebensphilosophie teilte, welche eine neue Weltordnung anstreben“.

    Meinen persönlichen Eindruck von den Beiden lass ich außen vor, da das auf Hörensagen hinauslaufen würde.