Tragedy
Tod dem falschen Disco-Metal!
Interview
TRAGEDY aus New York City wurden ursprünglich mal als Heavy-Metal-Tribut-Band für die BEE GEES gegründet. Inzwischen covern die Amis aber wild, insbesondere den Disco-Pop der Siebziger, und verpassen den Songs einen ordentlichen Hard Rock / Metal-Anstrich. Nach einigen nur in den USA erhältlichen Alben folgt nun mit der Compilation „Disco Balls To The Wall“ die erste weltweite Veröffentlichung. Wir zündeten mit Mo’Royce Peterson die Disco-Kugel an!
Hallo Mo’Royce Peterson, begrüße doch mal unsere Leser!
Hallo, liebe Leser! Und willkommen zu dem Interview, das Euer Leben für immer verändern wird!
Ihr hattet eure Band TRAGEDY als eine Art Heavy-Metal-Tribut an die BEE GEES gegründet. Was war die Inspiration für euch, zusammenzukommen und den süßen Disco-Sound der BEE GEES mit dem noch süßeren Sound des 80er-Jahre Heavy Metals zu kombinieren?
Es begann alles als eine Art Scherz – wir dachten, wir würden einfach ein paar lokale Shows spielen. Aber als wir anfingen, an der Musik zu arbeiten und die Resonanz sahen, wussten wir, dass wir etwas Besonderes hatten. Historisch gesehen befanden sich Disco und Metal/Rock auf Kriegsfuß miteinander. Rückblickend ist es lustig, weil die Genres so viel gemeinsam haben – die Extravaganz, die langen Haare, die engen Hosen und die Männer, die so hoch singen, wie sie nur können. Wir dachten, wenn wir diese Welten zusammenbringen könnten, könnten wir den Weltfrieden schaffen… und als die sexieste Band der Welt bekannt werden.
War es anfangs schwer, Clubs und Konzertbesucher gleichermaßen von dem Konzept eines All-Metal-Tributes an die BEE GEES zu überzeugen?
Meistens war es unglaublich einfach. Als wir anfingen, spielten wir bei unseren ersten drei Shows als Vorgruppe vor 1.000 Leuten. Promoter und Künstlerkollegen waren sehr neugierig auf das Konzept. Und beim Publikum brach jeglicher Widerstand schon nach den ersten paar Songs zusammen.
Die Kombination von Disco-Musik und Heavy Metal ist äußerst selten! Wie reagieren die Leute auf euch? Welches Feedback bekommt ihr?
Ja, wir haben sozusagen das Genre Disco-Metal erfunden! Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, das Publikum auf einem Metal-Festival zu beobachten, das uns anfangs misstrauisch beäugt. Am Ende haben wir dann 10.000 Leute in Kutten, die den YMCA-Tanz machen.
Wie viel von der Gibb (die Brüder Barry, Maurice und Robin Gibb bildeten die BEE GEES, Anmerk. d. Verf.) DNA steckt in euch?
Das ist eine sehr persönliche Frage! Ihr werdet es herausfinden, wenn ihr unsere gemarterten Leichen obduziert!
Natürlich müssen wir euren musikalischen Hintergrund kennen. Welche Bands/Künstler und welche prägenden Erlebnisse haben euch erstens beeinflusst, Musiker zu werden und zweitens, Disco und Heavy Metal zu kombinieren?
Vor dieser Band hat keiner von uns in einer Tribute- oder Coverband gespielt. Wir kommen alle aus der Rock-, Glam-, Metal- und sogar Comedy-Szene. Wie so viele Musiker wurde ich von Künstlern des Genres, in dem ich spiele, beeinflusst, aber auch von Künstlern aus anderen Genres. Einige meiner größten Einflüsse: JUDAS PRIEST, VAN HALEN, FRANK SINATRA, PRINCE, ELVIS, BEE GEES, THE WEATHER GIRLS und die CARPENTERS.
Ihr habt ein Video für das „Grease“ Soundtrack Cover von John Farrar mit John Travolta und Olivia Newton-John „You’re The One That I Want“ gedreht, das großartig ist! Mit den verrückten Outfits, den wilden Haaren, den Luftgitarren und den Umkleidepartys. Und natürlich das Video zu „Stayin‘ Alive“! Was kannst du uns über die Videos erzählen und hoffentlich werdet ihr noch mehr machen?
Wir haben so talentierte Freunde in New York City und wenn wir diese Videos machen, erzählen wir eine Geschichte, während wir die erstaunlichen Leute in unserer Künstlergemeinschaft zeigen. Das Konzept für „You’re The One That I Want“ ist, dass TRAGEDY in der High School im Film „Grease“ ist…aber dieses Mal ist es Metal! „Stayin‘ Alive“ erzählt die Geschichte eines Außenseiters, der glaubt, dass er Disco liebt, aber dann TRAGEDY entdeckt und sein wahres Zuhause im Disco-Metal findet. Das nächste ist für „Sweet Caroline“, wo wir in Vampire verwandelt werden!
Ihr veröffentlicht gerade die Compilation „Disco Balls To The Wall“ voller Coversongs – bitte erzähl uns, wie ihr die Bands und Songs ausgewählt habt und was sie für euch bedeuten!
Obwohl wir schon seit Jahren Alben veröffentlichen, ist „Disco Balls To The Wall“ unsere erste richtige weltweite Veröffentlichung, die über Napalm Records rauskommt. Es ist eine Art „Greatest Hits“-Auswahl. In der Regel arbeiten wir nur an Songs, die dezidiert nicht Metal sind, mit Ausnahme von „Crazy Train“ von OZZY OSBOURNE, bei dem wir Metal in Soft Rock verwandelt haben. Unsere Aufgabe ist es, den inneren Metal-Geist des Songs zu finden und ihn dann von schnulziger Weichheit in heiße, geschmolzene Erregung zu verwandeln.
Ich liebe die Symbiose von „Raining Blood“ (SLAYER) mit „It’s Raining Men“ (THE WEATHER GIRLS)!
Geniale Idee, oder? Es ist wie eine Orgie zwischen rivalisierenden Orten! Jeder punktet!
Für „Hot Stuff“ hattet ihr Alex Skolnick von TESTAMENT an der Leadgitarre. Wie ist es dazu gekommen?
Jeder will mit TRAGEDY auf der Bühne stehen! Wie jeder trve NYC-Metalhead wurde Skolnick ein TRAGEDY-Fan und Freund. Er hat uns auf der Bühne beim Summer Breeze in Deutschland und in New York begleitet. Er ist so ein toller Gitarrist und ein super netter Kerl!
Was habt ihr in der nächsten Zukunft geplant? Was könnten wir von TRAGEDY erwarten? Wie wäre es mit einem kompletten Film mit eurem Soundtrack?
Ein kompletter Kinofilm wäre wirklich großartig! Wir werden mit der Arbeit an einem neuen Album beginnen und hoffentlich auch wieder auf Tour gehen. Es sieht so aus, als ob es möglich wäre, bald in den USA zu touren, dann später in Europa oder 2022. Wir hoffen, dass wir alle diese verdammte Pandemie überstehen. Aber egal, ob mit Kopfhörern, auf einem Computerbildschirm oder auf einer Bühne, TRAGEDY wird euch unterhalten!
Herzlichen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Tod dem falschen Disco-Metal!
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