Was die Finnen THROAT draufhaben, sind kurze Post-Punk-Kracher, die sich weniger durch zielgerichtetes Songwriting auszeichnen, als dass sie vielmehr durch pure, nassgeschwitzte und gänzlich ungewaschene Attitüde glänzen, ähnlich wie das IDLES mit ihrem Referenzwerk „Joy As An Act Of Resistance“ oder jüngst die VIAGRA BOYS vorgemacht haben. Dabei muss es nicht einmal ein schnaubender Stampfer der Marke „Shots“ sein, mit dem die Herren aus Turku eindrucksvoll ihre Zähne zeigen. Es kann auch ein langsamerer, atmosphärischer Track der Marke „Vanilla Cuts“ sein, der die düstere Seite des Sounds aufzeigt, hier und da dank Jukka Mattilas tiefem Gesang fast in seichtes Düsterrock-Territorium vorstößt.
KURZ NOTIERT: THROAT sind eindeutig nicht hässlich genug
Was die Finnen THROAT dagegen nicht draufhaben, sind überlange, stimmungsgetriebene Songs. Für die Effekthascherei auf lange Strecke erweist sich ihr Griff in die Trickkiste nicht als tief genug, sodass „Smile Less“ oft einfach nur ein bisschen behäbig und ereignislos vor sich hin plätschert, zumal die Finnen nicht gerade die impulsivsten Rocker unter der skandinavischen Sonne sind. Es ist zwar klar, worauf die Herren hinaus wollen, denn „Home Is Where Your Hurt Is“ beispielsweise läuft ziemlich deutlich auf einen Launekiller á la DAUGHTERS hinaus. Aber für die echt niederschmetternde Wirkung fehlt es „Smile Less“ noch an produktionstechnischer Hässlichkeit und Asphyxie induzierender Oppressivität.
Kommentare
Sag Deine Meinung!