K.A - Close-Up

Review

K.A – schon wieder so ein Bandname, der alles oder nichts bedeuten kann. Spekulationen über seinen tieferen Sinn werde ich mir an dieser Stelle aber mal verkneifen, denn ich habe wirklich „K“eine „A“hnung. Und genauso ideenlos bin ich auch, was die Beschreibung der Musik der drei Franzosen angeht. Langeweile ist wohl das beste Keyword, um die Essenz von „Close-Up“ zusammenzufassen. Vier reguläre Songs plus vier ältere Demos, die allesamt ordentlich produziert wurden, sollen den wohlwollenden Metaller zu Nackenakrobatik animieren, schaffen dies aber zu keiner Zeit. Man nehme ein wenig PANTERA, rücke es verstärkt in die Death Metal-Ecke und fertig ist das Schlafmittel aus monotonen, abgehackten Riffs, die zuweilen auch mal in die MESHUGGAH-Ecke abdriften (wollen). Nicht zu vergessen einige High-Speed-Knüppel-Parts samt quietschiger Soli, die das unweigerliche Herabsinken der Augenlider aber auch nicht mehr verhindern können. Gesanglich reißt der liebe Herr Ashram ebenfalls keine Bäume aus. Er shoutet zwar wie eine Mischung aus Anselmo und Angelripper mit einem Schuss Todesbleispänen in der Kehle, kommt aber nie so intensiv und markant rüber wie seine Vorbilder. Ihr merkt, das Gähnen wird immer größer, länger und ansteckender. Doch zum Glück gibt es noch so etwas wie einen humoristischen Lichtblick, der einem etwas Kurzweil verschafft. Man lese folgenden Textauszug: „I push this shit away, I blown away this shit, (I) kick this fuck away, I fuck mother fucking shit, (you) eat this fucking shit, (you) eat like fucking pig, (you) like you want some more, you want some fucking more“ (aus „Our Life“). Ich wusste gar nicht, dass ich Gore-Texte diverser Grindbands in punkto Wortwahl mal als kreativ bezeichnen würde, aber im Vergleich hierzu… Naja, und Bosheit manifestiert sich nicht in der permanenten Verwendung des F-Wortes, Jungs. Aber wenn so das Leben von K.A aussieht, dann wünsche ich hiermit mein herzliches Beileid. Mitleid empfinde ich jedoch keines und kloppe „Close-Up“ ohne schlechtes Gewissen in die Tonne. Dann nehme ich doch lieber Schlafmittel aus der Apotheke. Die haben nämlich mitunter auch eine berauschende Wirkung.

14.05.2004

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