Für GHOSTKID könnte es kein besseres Veröffentlichungsdatum als Freitag den 13. geben. Mit GHOSTKID wagt Sebastian „Sushi“ Biesler den Befreiungsschlag von seiner bisherigen Combo ESKIMO CALLBOY. Damit passt das schicksalsbehaftete Datum wie die allseits bekannte Faust aufs Auge. Wird schon schiefgehen?
GHOSTKID: Freischwimmer
Denn das, was GHOSTKID zu sagen und eben auch auszuteilen haben, dringt spielend leicht durch mehrere Genre-Schichten hindurch. Inspiriert von guten alten Nu Metal-Zeiten und versehen mit einer ordentlichen Portion Hardcore-Geballer sind GHOSTKID schwer in eine Schublade zu verfrachten. Daran hat „Sushi“ nämlich überhaupt kein Interesse. GHOSTKID ist ein Neuanfang und so klingt das Ganze auch.
GHOSTKID: Anschleichen und um sich schlagen
Dabei holte sich der Musiker freundschaftliche Unterstützung von Marcus Bischoff (HEAVEN SHALL BURN) und zaubert mit dem Track „Supernova“ einen perfiden Mix aus Aggression, Wut und einem Refrain, der in weite Sphären davonträgt. Auch das in Zusammenarbeit mit Mille Petrozza entstandene „Crown“ ist Beweis dafür, worin GHOSTKID am besten ist: sich still und heimlich von hinten anschleichen, leicht in den Nacken atmen, um dann mit dem absoluten Hardcore-Beil um sich zu schlagen. Alles niedermähen, bis auf die Grundmauern niedermachen. „Sushi“ verarbeitet mit seinem eigenen Debüt seine Vergangenheit und stürzt sich mit voller Kraft in die Zukunft.
Bedrückende Atmosphäre und saftige Refrains
Ganz besonderes Highlight ist dabei der Track „This Is Not Hollywood“, der zusammen mit HOLLYWOOD UNDEAD’s Johnny 3 Tears aufgenommen wurde. Hierbei handelt es sich um einen der ruhigeren Songs der Platte, der aber durch die bedrückende Atmosphäre und einen saftigen Refrain punkten kann.
Immer wieder hat man das Gefühl, einen Hauch Nu Metal durchhören zu können, doch dann legt „Sushi“ mit seiner gnadenlosen Screamo-Stimme so dermaßen los, dass es einen förmlich in der Luft zerreißt. Aber auf eine absolut angenehme Art und Weise.
Feinste Metalcore-Hardcore-Wellen
Dieses Debüt ist auf einem sehr hohen Niveau unterwegs, das lässt sich kaum leugnen. Immer wieder gibt es diese ruhigen Momente, in denen der eigene Atem zur Ruhe kommen möchte, bevor die nächste Welle feinster Metalcore-Hardcore über einen schwappt.
Ja, GHOSTKID ist der absolute Freischwimmer, aber hier weiß jeder genau, was er tut und warum er es tut und so kann man hier nur den imaginären Hut vor diesem Schritt bzw. Fortschritt ziehen.
Hmmm irgendwie kann ich kaum einen Unterschied zur letzten Eskimo Callboy feststellen, zumindest was die fünf vorab veröffentlichten Tracks angeht….Und die sind viel zu flach, nach Schema F. Aber vielleicht wird das Album noch eine Überraschung bringen.
Ich habe zwar nicht soviel Ahnung von der Mucke, aber nachdem ich den Song gehört habe glaube ich, dass ich Yelpster without problems zustimmen möchte.
Da kann ich mich den Vorrednern absolut NICHT anschließen. Das Album klingt erstmal null und gar nicht nach Eskimo Callboy. Das Einzige was halt dort nach EC klingt ist Sushi´s sehr prägende Stimme. Darüber hinaus ist die gesamte Stimmung des Albums um ein vielfaches düsterer geraten, klar man fischt in etwa im selben Teich, aber nur weil man gewisse Grundbausteine hat klingt man noch lange nicht gleich. Ich höre beide Bands durchaus regelmäßig und kann definitiv sagen dass hier Welten dazwischen liegen. Und mir „Ghostkid“ sogar ein ganzes Stück besser gefallen.