Andras - Sword Of Revenge

Review

Die Band Andras kann wenig für die Bandpolitik des Last-Episode-Labels, gehört aber ebenfalls zu den Bands, die hierunter leiden müssen. So scheint das Label momentan tatsächlich fast alles zu signen, was der deutsche Black Metal Markt zu bieten hat und überschwemmt diesen allmonatlich mit neuen Veröffentlichungen junger, unbekannter Bands. Die meisten Bands zeichnet jedoch aus, daß sie durchaus instrumentelle Fertigkeiten aufweisen können und einen Drang zur Eigenständigkeit besitzen, dem sie jedoch nur in kleinen Teilen gerecht werden. So hat zwar jede Band ihre ’speziellen‘ Einflüsse, diese kommen jedoch nur passageweise zum Tragen und so versinkt das Songmaterial eben doch zum größten Teil in Altbekanntem. Die Einheitsproduktion trägt den übrigen Teil zu einer gewissen Verdrossenheit bei uns Rezensenten bei… Ähnliches gilt auch für das Zweitwerk der Band Andras, um nun endlich zum Wesentlichen der Rezi zu kommen. Auch Andras versuchen auf ‚Sword of Revenge‘ durch die Hinzunahme von Einflüssen aus dem traditionellen Metal und dem Death-Metal eine gewisse Eigenständigkeit zu erlangen. Wie in den meisten Fällen klappt dies auch nur zu einem geringfügigen Teil, so daß der Erkennungswert, was die Band betrifft, gen Null tendiert. Dabei beginnt Sword of Revenge mit dem Instrumental „Andras“ ganz vielversprechend, wobei auch hier schon leichte Timing-Fehler beim Drumming zum Vorschein treten. Letztendlich wird man bei dem Album aber erst gegen Ende aus einer gewissen Hör-Lethargie herausgerissen, wenn bei Songs wie Sword of Revenge etwas mehr Wert auf Melodie und Songstruktur gelegt wird. Daß ausgerechnet hier dann auch Keyboards eingesetzt werden, will ich nicht unbedingt als ausschlaggebend bezeichnen., es ist eben einfach so, daß hier der Song im Vordergrund steht. Dies untermauert der Song „Chalice of Dragons Blood“, bei dem sich Earth sogar dazu überwinden kann, richtig zu singen. Letztendlich reihe ich Andras also zu den vielen guten, sympathischen deutschen BM-Bands des Labels ein, die sicher eine gute Basis bilden, den Markt jedoch sehr unübersichtlich machen und an nationale Größen wie Nagelfar oder Mystic Circle (es geht eben auch bei Last Episode) einfach nicht rankommen.

15.03.1999

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