Nun liegt bereits der zweite Silberling des „Independent Labels Alveran Records“ innerhalb kürzester Zeit in meinem Player. Nach der faustdicken Überraschung und der bei mir mittlerweile zum Dauerbrenner mutierten Kombo „On Broken Wings“, stellt sich mit Calico System der nächste Sprössling aus dem Hause „Alveran Records“ vor. Ganz artfremd sind die beiden Bands nicht, jedoch mit dem Unterschied, dass Calico System etwas gemächlicher zur Sache gehen und weniger das Chaos regieren lassen. Was die Experimentierfreudigkeit angeht, steht man den Labelkollegen allerdings kaum nach. Man findet eine Menge unterschiedlicher Einflüsse, die zwar beim ersten Hören etwas befremdlich miteinander verwurstet sind, in der Gesamtheit aber recht kompatibel wirken. Die Jungs aus den Staaten hechten dabei frech von einem Part zum nächsten und kümmern sich einen feuchten Kehricht um irgendwelche Genregrenzen. Mit einem Sound aus Hardcore, phasenweise modernen Göteborg Klängen, im Stil von „Soilwork“ oder „In Flames“, Nu:Metal Versatzstücken und Emo-Core Elementen, bauen Calico System Brücken zwischen den einzelnen Stilrichtungen und verwischen die Genregrenzen noch ein wenig mehr. Gerade der Opener „Love Will Kill All“ und „Girl Named Vegas“ sind sehr eindrucksvolle Beweisstücke für den Facettenreichtum der Band, die den meisten angesagten und von den Musiksendern für gut befundenen durchschnitts Nu:Metal-Hardcore-Ableger in vollem Lauf und blind die Krone vom Kopf mopst. Besonders Sänger „Mark Owens“ ist stimmlich ganz tief im Spagat und wandelt nahezu perfekt in den unterschiedlichen Stimmlagen. Im direkten Vergleich zu „On Broken Wings“ müssen die US-Boys allerdings noch ein wenig zurückstecken, besonders wenn es um das Arrangement der Songs geht. Aber die Band ist noch Jung und mich würde es nicht wundern, wenn man in der Zukunft noch einiges von Calico System hören würde. Beachtliche Scheibe mit kleinen Detailschwächen – 7 verdiente Punkte.
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