DRAGHKAR sind dank mehrerer kleinformatiger Veröffentlichungen bereits gediente Underground-Kämpfer und haben sich seit ihrer Gründung vier Jahre Zeit genommen, um ihren Album-Erstling “At The Crossroads Of Infinity” heranzuzüchten. Mit ihrem sehr eigenwilligen Death Metal, dem formidablen Karmazid-Cover-Artwork und den bisherigen Studioerfahrungen hätten DRAGHKAR locker zu den Death-Metal-Newcomern des Jahres gehören können. Daraus wird wohl zunächst nichts, aber uninteressant ist “At The Crossroads Of Infinity” wiederum auch nicht.
DRAGHKAR: spannend im Ansatz, inkonsequent in der Durchführung
Man kann wirklich nicht behaupten, dass “At The Crossroads Of Infinity” in irgendeiner Weise generisch oder vorhersehbar ist. Den Songs wohnt teilweise ein oldschooliger AUTOPSY-Groove inne, der zuweilen auch starke Tendenzen alten finnischen Death Metals (SENTENCED, CONVULSE) aufweist. Insgesamt gehen DRAGHKAR aber handwerklich geschickter und kompositorisch ausgereifter zu Werke als die bisher genannten in ihren Anfangstagen und flechten auch den einen oder anderen melodischeren Part ein, wie die sehr guten Stücke “Beyond Despair, The Dawn Of Rebirth” oder “Pursued By Black Forms” beispielhaft verdeutlichen.
Leider lassen DRAGHKAR auch gelegentliche Längen zu, indem sie einigen Songs (“The First Death”, “An Erosion Of The Eternal Soul”) eine etwas unpassende Rock’n’Roll-Attitüde verleihen. Zwar ist an dieser Verknüpfung von Stilelementen nichts Grundsätzliches auszusetzen; nur treffen die Ideen selbst nicht immer ins Schwarze. Das bewirkt, dass man im Laufe des Albums häufig aufhorcht, um dann festzustellen, dass der Part doch nicht so spektakulär ist. Nicht zuletzt fehlt “At The Crossroads Of Infinity” oft noch der letzte Schuss glaubhaften Wahnsinns, das letzte Quäntchen feuriger Bösartigkeit, um wirklich zu überzeugen.
“At The Crossroads Of Infinity” – guter Start, aber da geht noch mehr
Nach Volldurchläufen im zweistelligen Bereich weiß “At The Crossroads Of Infinity” seine Chancen immer noch nicht so recht zu nutzen und der Eindruck bestätigt sich, ein bedauerlicherweise etwas zerfahrenes Debütalbum gehört zu haben – vielleicht auch, weil es schlicht zu viel will. Prinzipiell ist DRAGHKAR dennoch zuzutrauen, sich mit den nächsten Alben zu steigern und den einen oder anderen Volltreffer mehr im Gepäck zu haben. Es ist nämlich nicht zu überhören, dass sie sich wirklich die entsprechende Mühe geben.
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