Space Chaser
Zur Rettung des Cassiopeias
Konzertbericht
Clubs, Bands und Veranstalter kämpfen derzeit gleichermaßen ums Überleben. Um dem weitreichenden Konzertverbot angesichts der Coronaverbreitung zumindest etwas entgegenzusetzen, nimmt die Zahl der Streamingkonzerte stetig weiter zu. SPACE CHASER und INDIAN NIGHTMARE spielen ihre erste Show dieser Art im Berliner Cassiopeia.
Zum Start gibt es eine kurze Talkrunde. Die Moderatorin erklärt die Hygieneregeln des heutigen Abends. So haben die Bands unter anderem jeweils eigene Umkleideräume, um sich nicht zu nahe zu kommen. Ein Hinweis auf die Spendenmöglichkeiten darf natürlich auch nicht fehlen. Damit können Fans die Bands, das Cassiopeia und die Berliner Obdachlosenhilfe unterstützen.
Mit INDIAN NIGHTMARE zurück in die Achtziger
INDIAN NIGHTMARE legen anschließend ohne großes Vorgeplänkel los. Der Sound ist von der ersten Sekunde an beeindruckend gut. Klar, ein bisschen rotzig tönt die Band schon aus den heimischen Boxen. Aber das passt letztendlich perfekt zum rauen Speed Metal der Truppe.
In Sachen Performance macht sich ungewöhnliche Situation nur in Details bemerkbar. Statt das Publikum zu animieren, macht Frontmann Poison Snake seine wilden Gesten heute eben in Richtung der Kamera. In Verbindung mit der grellen Beleuchtung wirkt es manchmal, als würde gerade ein schrilles Achtzigerjahremusikvideo gedreht. Das verleiht der Veranstaltung ordentlich Charme.
Ihr musikalisches Programm bieten INDIAN NIGHTMARE so energiegeladen wie eh und je dar. Die Haare fliegen durch die Luft, die Saitenfraktion post, was das Zeug hält. Und Poison Snake steht sowieso kaum eine Sekunde still. Nach knapp 35 Minuten verlassen die Speed-Metaller die Bühne, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass jede Spende hilft, das Cassiopeia zu erhalten.
Die Umbaupause überbrückt DJ Grindcrusher mit Musik aus der Konserve. Sein Programm aus Death und Thrash Metal trifft genau den Nerv des heutigen Abends. Vor dem heutigen Headliner folgt noch einmal der Hinweis, dass das Cassiopeia pleite ist. Der Club braucht dringend jede Hilfe, um auch nach Corona noch die geilsten Konzertabende und Partynächste organisieren zu können.
SPACE CHASER räumen ab wie eh und je
SPACE CHASER steigen heute mit „Loaded To The Top“ in ihr Set ein. Auch im Stream sägen einem die pfeilschnellen Riffs die Rübe ab. Nach dem ersten Song gibt es eine kurze Ansage. Frontmann Siegfried Rudzynski betont noch einmal, wie wichtig die Spendenaktion ist.
Seine Publikumsanimationen arten angesichts der nicht vorhandenen Crowd oft in sympathische Albernheiten aus. Damit sorgt Rudzynski für den ein oder anderen Lacher. Ein bisschen darf das Publikum trotz der ungewohnten Situation mitmachen. Nach einem Countdown exen drei der Bandmitglieder jeweils ein Bier und die Zuschauer zu Hause sind dazu angehalten, es ihnen gleich zu tun.
Musikalisch wiederum beeindruckt die schiere Präzision, die SPACE CHASER an den Tag legen. Dass die Band laut eigener Aussage lange nicht geprobt hat, macht sich kaum bemerkbar. Nur hier und da verpasst mal jemand seinen Einsatz oder überspielt Rudzynski eine vergessene Textzeile. Hits wie „Atom Crusher“ oder „Decapitron“ ziehen regen aber auch im Livestream die Nackenmuskulatur zur Bewegung an.
Die diversen Streamingplattformen zusammengezählt, verfolgen rund 500 Zuschauer das wilde Treiben. Im Anschluss an das Konzert können sie den Abend entspannt mit einer SPACE CHASER-Interviewsession ausklingen lassen. Tolle Aktion, gerne mehr davon.
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