Wie Musik aktiv zum Wohlbefinden beiträgt
Gesundheit und Metal

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Dass Gesundheit und Metal bzw. Musik im Allgemeinen kein Widerspruch bedeutet, haben manche ja schon immer geahnt. Voraussetzung dafür ist bei jedem natürlich, dass die gehörte Musik auch gefällt und genossen wird. Wissenschaftliche Studien belegen diese These und zeigen, warum gerade auch Metal nicht nur gut für die persönliche Laune ist. Die positiven Effekte reichen von Entspannung bis hin zur Reduktion chronischer Schmerzen.

Bildquelle: cegoh / pixabay.com

Neue Erkenntnisse seit den 1980er Jahren

In den 80ern nahm man noch an, Heavy Metal würde die Entwicklung Heranwachsender hemmen. Metal-Fans würden sich demnach schlechter entwickeln als ihre Altersgenossen mit anderem Musikgeschmack. Diese Annahme wurde inzwischen glücklicherweise widerlegt. In Wahrheit ist sogar das Gegenteil der Fall: An der Humboldt State University in Kalifornien fand die Psychologin Tasha Howe mit ihren Kollegen heraus, dass Metal Fans häufig glücklicher im Leben sind. In der Studie wurden mehr als 300 Personen befragt, von der die eine Hälfte während ihrer Jugend Heavy Metal und Rock hörte. Die andere Hälfte hatte einen anderen Musikgeschmack. Glaubt man der Studie der kalifornischen Wissenschaftler, sind Metal-Fans im Leben deutlich zufriedener und besser integriert als ihre Altersgenossen.

Sex, Drugs & Rock’n’Roll: Gar nicht schlecht?

Psychologin Howe und ihr Team fanden heraus, dass Metal-Fans häufig traumatische oder riskante Dinge in ihrer Jugend erlebt haben. Gerade deswegen diene die Identifizierung mit dem Genre als schützender Faktor. So führten genau diese, von Erwachsenen oft angemahnten Werte und Erlebnisse, dazu, dass Metal-Fans deutlich glücklicher in ihrer Jugend waren als die Vergleichsgruppe. Interessant in dem Kontext ist auch, dass die Befragten der Heavy-Metal Gruppe deutlich weniger Aktionen ihrer Jugend bereuen als ihre Altersgenossen der anderen Gruppe.

Die Wirkung von Musik auf das Gehirn

Musik kann die Funktionsweise des Körpers tatsächlich messbar beeinflussen. So verändern sich sowohl Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz als auch die Muskelspannung des Menschen. Zeitgleich beeinflusst Musik auch den Hormonhaushalt des Hörers. Die musikalischen Klänge können besonders auf Nebenniere und Hypophyse wirken. Dabei bestimmt die Musikart, welche Hormone abgegeben werden. Bei schnellem und impulsiven Metal beispielsweise wird hauptsächlich Adrenalin ausgeschüttet. Bei ruhigen und sanften Klängen das Gegenstück Noradrenalin. Dieses kann unter anderem die Ausschüttung von Stresshormonen reduzieren und den Anteil von schmerzkontrollierenden Betaendorphinen deutlich erhöhen.

Metal auch gut fürs Herz

In einer Studie des Instituts für Kardiologie an der Universität Niš (Serbien) wurde herausgefunden, dass die oben beschriebenen Effekte durch Musikhören langfristig gut fürs Herz sein können. Demnach konnten die Forscher eine bis zu 26 Prozent erhöhte Durchblutung messen, hörten Patienten regelmäßig ihre Lieblingsmusik, wie etwa Heavy Metal. Dadurch kann das Risiko für Bluthochdruck und andere kardiologische Krankheitsbilder reduziert werden. Im Rahmen derselben Studie fand man ebenfalls heraus, dass Patienten auf der Intensivstation, die mehrmals täglich ihre Lieblingsmusik hören, weniger Angstgefühle entwickeln. Dies funktioniere am besten mit Musik, die man mit positiven Erinnerungen verknüpfe.

Musikunterricht wichtiger als gedacht

Auch die pädagogische Bedeutung von Musik wurde mittlerweile belegt. In der sogenannten Bastian-Studie, einer Langzeitstudie von Prof. Dr. Hans Günther Bastian, wurde die Wichtigkeit von Musik auf die soziale Kompetenz von Heranwachsenden verifiziert. Demnach schult gemeinsames Musizieren die Wahrnehmung auf andere, erfordert es doch ein abgestimmtes Aufeinander-Hören. Die Studie belegt, dass Schulen, an denen Musikunterricht praktiziert wird, ein deutlich ruhigeres und aggressionsfreies Klima haben. Gleichzeitig hat sich die soziale Kompetenz der musizierenden Kinder in der Studie deutlich gesteigert. Demnach kann Musikunterricht viel wichtiger sein, Schüler ins Erwerbsleben zu integrieren, als gedacht.

Empfohlene Tagesdosis von Musik

Eine von einem Audio-Streamingdienst in Auftrag gegebene Studie hat jüngst die „Empfohlene Tagesdosis (ETD)“ von Musik untersucht. So ermittelten Wissenschaftler der British Academy of Sound Therapy (BAST) unter mehr als 7500 Teilnehmern, man solle unabhängig des eigenen Geschmacks täglich mehrere Minuten unterschiedliche Genres hören, um einen emotionalen Nutzen daraus zu ziehen. Dabei teilt sich die Empfohlene Tagesdosis in jeweils rund 15 Minuten aufbauende, entspannende, traurige, motivierende und wütende Musik auf. Die Studie ergab, dass Menschen im Schnitt elf Minuten den Klängen lauschen müssen, damit ein therapeutischer Effekt eintritt.

05.04.2020

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2 Kommentare zu Wie Musik aktiv zum Wohlbefinden beiträgt - Gesundheit und Metal

  1. Watutinki sagt:

    „So ermittelten Wissenschaftler der British Academy of Sound Therapy (BAST) unter mehr als 7500 Teilnehmern, man solle unabhängig des eigenen Geschmacks täglich mehrere Minuten unterschiedliche Genres hören, um einen emotionalen Nutzen daraus zu ziehen. Dabei teilt sich die Empfohlene Tagesdosis in jeweils rund 15 Minuten aufbauende, entspannende, traurige, motivierende und wütende Musik auf. Die Studie ergab, dass Menschen im Schnitt elf Minuten den Klängen lauschen müssen, damit ein therapeutischer Effekt eintritt.

    Täglich mehrere Minuten unterschiedliche Genres hören, um einen emotionalen Nutzen daraus zu ziehen? Ich muss also jeden Tag zwischen Wendler, Scooter, Crematory und Burzum wechseln, Wendler alleine reicht nicht aus?? Verstehe ich jetzt nicht ganz.

    1. nili68 sagt:

      Klingt für mich auch nach Bullshit. British Academy of Sound Therapy sagt doch schon alles. Was soll ’n das sein?