Jung und dynamisch – eine Beschreibung, die eher auf Jungunternehmer zutrifft als auf Black-Metaller, die es vorziehen, der Szene ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Und doch, ARGESK sind in der Tat jung und dynamisch und vor allem voller Tatendrang.
Die Band hat sich 2017 in Manchester gegründet und war seither mit der Arbeit an ihrem Debütalbum beschäftigt. Um das Phrasenschwein zu besänftigen: Was lange währt, wird endlich gut. Oder?
Epische Ergüsse – ARGESK
Erst einmal: was für ein klasse Albumcover! Dieses großartiges Artwork muss erwähnt werden. Mysteriöser Zauberer plus Höhle plus düsteres Wesen im Hintergrund ergibt einen Vorgeschmack auf den Stil, den das Album bietet. Weitab vom Mainstream und doch modern und wendig schlängelt sich „Realm Of Eternal Night“ durch die heimischen Boxen.
Das Album beginnt mit einem klassischen Keyboardintro, das den Hörer auf die düstere Reise in die vor Kälte und Gram klirrenden Katakomben des melodischen und zugleich verbissen-bösen Schwarzmetall entführt.
Weiter geht es mit dem Hit des Albums, „Lord Of The Boundless Void“, der durch die eine packende und hymnengleiche Melodie glänzt, die sich wie ein Loop durch den Song zieht und nie langweilig wird. Abwechselnd drücken sich verfrickelte Uptemposongs und melodische, keyboardlastige Stücke die Klinke in die Hand.
Welchen Stil und welches Image will die Band eigentlich genau verfolgen? Darauf gibt es keine Antwort. Stattessen liefern ARGESK ein knapp halbstündiges Potpourri aus Mystik, Brutalität, Märchenwald und old school Black Metal.
Back to the roots – Realm Of Eternal Night
„Realm Of Eternal Night“ ist durch und durch ein gewagtes Debüt. Es enthält alle Komponenten, die ein gutes bis mittelmäßiges Black-Metal-Album der frühen 1990er Jahre bedient. Von atmosphärischen Keyboards über im Wald stehende (wo auch sonst?), wild geschminkte Kerle im Booklet bis hin zu Melodien, die epischer und einprägsamer nicht sein können.
Leider kann sich Sänger Matt IH nicht entscheiden, ob er lieber growlt, kehligen Sprechgesang oder klassisches Gekreische einsetzen soll – deswegen verbindet er alle drei Stile und setzt sie in nahezu jedem Song ein. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und „Realm Of Eternal Night“ gibt in Zukunft sicher den ein oder anderen Anlass dazu.
Mein erster Eindruck: man bekommt das, was das Cover verspricht —> jede Menge Fantasy. Ganz schön kitschig Synth-überladen das ganze Album. Ansonsten viel gedresche und abwechslungsreicher Gesang.
Aber dann kam der letzte Song „Drowned in freezing Waters“ und da hat das Album klick gemacht. Im Großen und Ganzen ein Liebevolles Fantasy Black Metal Album.