Die Band MIRACLE FLAIR aus der Schweiz veröffentlicht mit „Synchronism“ die logische Weiterentwicklung des Vorgängeralbums „Angels Cast Shadows“. Im Vordergrund steht, wie auch bei den bisherigen Veröffentlichungen, die Stimme von Nicole Hartmann, die den Produktionen von Tommy den gewissen Charme verleiht.
MIRACLE FLAIR liefern Schweizer Präzisionsarbeit
Ein wirklich klassischer Start ist „The Untold“. Präzises Gitarrenspiel und gut arrangierte Vocals sorgen dafür, dass sich der Zuhörer schnell zu Hause fühlt. In der Härteskala bewegt man sich im guten Mittelfeld und lässt genug Spielraum nach oben. Diesen nutzt der Titeltrack im Anschluss dann beinah komplett aus. Ein wuchtiges Stück, das tiefschwarz daherkommt, sich pünktlich zum Refrain wieder aufhellt und den Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Etwas behäbig beginnt „What Remains“. Der erste Eindruck täuscht jedoch, und so entwickelt sich eine coole Midtemponummer, die gut abgeht. Bei „Torn Inside“ wird etwas die Geschwindigkeit herausgenommen, um eine dunkle Hymne zu kreieren, die durch einige Tempowechsel zur Halbzeit noch überrascht.
Der Geheimtipp des Albums ist „Presence Of Death“. Hier zeigen MIRACLE FLAIR ihre gesamte musikalische Bandbreite. Keine leichte Kost, aber etwas gefordert zu werden, kann manchmal auch sehr reizvoll sein. Deutlich schneller und eingänglicher zeigt sich die Band mit „Torture Myself“. Eine glasklare Songstruktur und ein leicht vorhersehbarer Verlauf schaden diesem Stück nicht, ganz im Gegenteil. Der Hörer wird abgeholt und auf eine Reise mitgenommen, die sich nach jedem Durchlauf anders gestaltet.
Bei diesem Album wurde das Hauptaugenmerk auf die Gestaltung der Melodien gelegt, und so ist „In Charge“ die perfekte Umsetzung dieses Gedankens. Untermalt von harten Riffs bahnt sich dieser Beitrag den Weg zu den Gehörgängen und versprüht einen ganz besonderen Charme, der sich irgendwo zwischen Leichtigkeit und Schwerelosigkeit einordnen lässt. Ernster wird es direkt im Anschluss mit „In Love And Hate“. Die Stimme von Sängerin Nicole bildet die Mitte, um die sich alles dreht. Ein gelungener Song, der aber etwas unauffällig dahinplätschert. „Echo Of Fears“ beendet die reguläre Setlist und prescht nochmal ordentlich nach vorne, um plötzlich abzubremsen; ein ungewöhnliches Outro schafft, was man von dieser Band nicht erwartet hätte. Experiment geglückt.
Abgestimmt auf einen neuen Weg – „Synchronism“
MIRACLE FLAIR gehen ihren Weg konsequent weiter und veröffentlichen mit „Synchronism“ ein Symphonic-Metal-Album, das sich im guten Mittelfeld des Genres eingroovt. Bis auf einige wenige Experimente bekommt der CD-Käufer genau das, was er erwarten kann. Eingängliche Melodien, satte Riffs und gute Vocals. Wenn die Band ihre Trademarks noch stärker betont, steht einer breiteren Fanbase nichts mehr im Weg.
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