Es müssen nicht immer die jungen Bands sein, die leidenschaftlich und frisch klingen. Das hat sich u.a. bei MYSTIC PROPHECY gezeigt. Vor fast 20 Jahren wurde die Band gegründet und hat mit „Metal Division“ jetzt schon ihr elftes Studioalbum vorzuweisen. Die Vorgänger „Killhammer“ und „War Brigade“ kamen in der traditionellen Metal-Szene so gut an, dass die Band im Vorprogramm von Größen wie GRAVE DIGGER touren durfte. Das neue, elfte Studioalbum „Metal Division“ wurde daher gespannt erwartet.
Ein Königreich für solche Refrains
Großartig unterscheiden sich die Songs nicht: Sie haben denselben Aufbau mit ähnlich klingenden Bausteinen. Es gelingt ihnen aber in einer erstaunlichen Konstanz, dabei entzückende Refrains zu produzieren. Die Band beschränkt sich nicht darauf, einfach den Songtitel zu wiederholen, sondern bietet jedes Mal prägnante Gesangsmelodien, gerade der vom Finale ‚Victory Is Mine‘ sticht heraus. Chapeau. Aber letztlich resultiert daraus, dass die Songs sich alle auf einem guten, akzeptablen Niveau befinden, aber nur wenige herausstechen. Der Titelsong kann durch sein Midtempo packen. In ‚Here Comes The Winter‘ gibt es stilistische Wechsel, bei denen einem schwindelig werden könnte.
„Metal Division“ lässt sich nicht einkesseln
Die Bad Grönenbacher trauen sich auch, über den eigenen Tellerrand zu schauen: Es gibt breitbeinigen Sleaze Rock in ‚Dracula‘ und Thrash-Anleihen in ‚Die With The Hammer‘. Dazu gesellen sich dann aber teilweise Riffs, die abgedroschen und unspektakulär klingen. ‚Eye To Eye‘ verfügt über ein solches. Wobei es einige Melodien gibt, die zwar nicht hervorragend sind, die aber zu gefallen wissen, etwa in ‚Curse Of The Slayer‘.
MYSTIC PROPHECY schlagen einen interessanten Spagat zwischen Monotonie und Abwechslung. Durch die oft benutzten Songstrukturen stellt sich ein Gefühl der Gleichförmigkeit ein, welches der Auflockerung durch stilistische Abwechslungen gegenübersteht. Darüber hinaus schafft es die Band, die Balance zwischen Härte und Melodiösitat zu halten, ohne zu stark in eine Richtung abzudriften. Damit ist „Metal Division“ unter dem Strich ein Album, welches die alteingesessenen Metaller und auch Rocker zufrieden stimmen sollte. Dennoch fehlt hier das Herausragende, welches die Scheibe für Fans anderer Genres interessant machen würde.
Wegen sowas würde ich mir eine Metal-Polizei wünschen, die das schon im Vorfeld stoppt. Scheißegal ob das dann Zensur ist oder nicht. Genau so überflüssig wie mein Kommentar hier..