Ob es auch businesstechnische Auswirkungen gehabt hat, dass diese Band aus Nordirland in PRIMORDIAL-Frontmann Alan Nemtheanga seit Anbeginn ihrer Karriere einen prominenten Förderer hat, will ich hier überhaupt nicht kommentieren. DARKEST ERA haben sich nämlich im Verlauf ihrer Existenz und den dabei erschaffenen Werken „The Journey Through Damnation“ (2008) und „The Oaks Sessions“ (2010) selbst und ohne jegliches „Vitamin B“ geradezu aufgedrängt, von einem namhaften Label unter Vertrag genommen zu werden.
Auch mich wusste bereits ihre 2008er Debüt-EP voll und ganz zu begeistern, mehr noch, die Band schaffte es spielend mich sofort auf ihre Seite zu ziehen und zwar nicht bloß, weil DARKEST ERA eine sehr intensiv dargebotene Melange aus traditionellem, britischen Heavy Metal, epischen, vereinzelt in Richtung Doom tendierenden Passagen und einer eigenständigen Würze aus dezenten keltischem Folk anzubieten haben und dadurch sehr eigenständig klingen, sondern vor allem deshalb, weil diese Mixtur auf durchwegs hohem Niveau erklingt und man als Zuhörer gar nicht anders kann, als in die Melodien förmlich einzutauchen.
Dass speziell Meister Nemtheanga von dieser, zunächst NEMESIS getauften Formation hellauf begeistert ist, verwundert mich insofern nicht, da ich für mein Dafürhalten vor allem was die Atmosphäre, aber auch die harmonischen Gitarrenläufe betrifft, reichlich Parallelitäten zu seiner Band heraushören kann, was sich auch auf Grund der nicht unähnlich gelagerten Texte festhalten lässt. Da DAKEST ERA aber weniger heftig und völlig frei von etwaigen dunklen Anleihen loslegen, dafür aber verstärkt keltische Einsprengsel vernehmen lassen, dürften die „Urinspirationen“ letztendlich eher bei THIN LIZZY als bei BATHORY zu orten sein.
Mit Hilfe ihres brandaktuellen Drehers „The Last Caress Of Light“ und der nunmehr vorhandenen Rückendeckung sollte es der Truppe nun gelingen amtlich durchzustarten, wie es hoffentlich auch möglich sein wird, sich in Bälde von der Qualität dieser Truppe auch hierzulande überzeugen zu können.
In Griechenland jedenfalls scheint der gemischte Fünfer (mit Sarah Weighell (Gitarre) und Lisa Howe (am Schlagzeug – wo auch sonst, schließlich verpflichtet dieser Familienname dazu Felle zu verdreschen…) haben DARKEST ERA zwei Mädels in ihren Reihen) bereits zahlreiche Freunde zu besitzen – kein Wunder schließlich hatten die dortigen Fans immer schon Freude an episch dargebotenem Metal in Reinkultur – zumindest dürfte der Auftritt der Nordiren beim „Up The Hammers“ ein Triumphzug gewesen sein.
Einen solchen wird diese Band in Kürze auch hierzulande feiern, daran besteht kein Zweifel, denn wer Granaten wie das durchdringende „The Morrigan“, das mit MAIDEN-Harmonien gesegnete „Visions Of The Dawn“ (die übrigens beide schon auf „The Journey Through Damnation“ verewigt waren), das hinsichtlich der atmosphärischen Dichte durchaus der Band ihres bekanntesten Fans gerecht werdende „To Face The Black Tide“ im Talon hat, kann nur als Sensation bezeichnet werden.
Und wer das nicht glauben will, dem ist ein „Heathen Burial“ sicher, denn bei diesem zeigen sich DARKEST ERA von ihrer allerbesten Seite.
All Hail DARKEST ERA!
Hab das Album vor kurzem erst wieder ausgegraben, mMn immer noch eines der besten Metal-Alben die keiner kennt. Ein wenig Primordial „light“, ein paar schöne Maiden Leads, ganz dezente Folk-Einflüsse und eine ganze eigene Atmosphäre. Ich hoffe ja, dass die bald mal wieder was rausbringen, aktiv sind sie jedenfalls noch.
Das ist wie auch das Nachfolgealbum eine sehr gutes Folk metalalbum.