Eremit - Carrier Of Weight

Review

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Auch im Zeitalter von Spotify gibt es noch immer noch Alben, deren Erwerb sich allein wegen dem Cover lohnt. „Carrier Of Weight“ von EREMIT gehört zweifellos dazu, mit einem wunderbaren Artwork von Mariusz Lewandowski, der auch schon „The Course Of Empire“ und „Mirror Reaper“ veredelt hat. Gerade im Vergleich zu letzterem wirkt die Tracklist hier aber läppisch. Drei Songs mit einer Spielzeit von insgesamt 67 Minuten? Ein Wunder, dass keine 12″ im Vorfeld der Veröffentlichung erschienen ist. Aber mal genug der Trveness-Schwanzvergleiche, denn was das Osnabrücker Trio auf ihrem Debüt abliefert, hat Hand und Fuß.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Diese Hände und Füße sind aber äußerst schwerfällig. Im Funeral Doom nimmt man sich bekanntlich die Gemütlichkeit und auch den Mut zur Wiederholung. Auffällig ist der Einsatz von prägnanten Motiven, denn durch ‚Dry Land‘ und ‚Froth Is Beckoning‘ ziehen sich solche. Dabei nutzt es sich aber nicht ab, sondern entfaltet eine meditative Wirkung durch die sich der Hörer treiben lassen kann. Die Stücke ähneln sich aber nicht zu stark. Der Opener bleibt dem Doom verbunden und macht sich mehr das Spiel mit dem Laut-Leise-Kontrast zu eigen, während das mittlere Lied dieser Herangehensweise einige Abstecher zum Sludge beifügt.

Auch wenn diese Ansätze aufgehen, so schwingt immer die Gefahr der Redundanz mit, weswegen EREMIT in ihrem abschließenden halbstündigen Epos dankenswerterweise eine andere Herangehensweise wählen: ‚Cocoon Of Soul‘ stützt sich nicht so stark auf ein Motiv wie die beiden vorigen Stücke, sondern beansprucht mehr Raum zur Entwicklung. Die Repetition tritt nicht so stark zutage, sondern die Verarbeitung. Es offenbaren sich zudem breitere stilistische Einflüsse. Konkret wird BLACK SABBATH raushörbar und kurz vor Schluss gibt es erstmals auch Blastbeats zu hören. Dieses Finale avanciert somit zum Herzstück des Albums. Der Genuss mit Kopfhörern wird angesichts der Samples und dem natürlichen Sound nachdrücklich empfohlen.

EREMIT machen vieles richtig

Man muss sich nicht damit schwer tun, „Carrier Of Weight“ zu den Debüts des Jahres zu zählen, denn vieles an diesem Album ist stimmig. EREMIT verfügen über ein Gespür dafür, in welcher Dosierung man die Riffs einsetzen sollte. Daher kann man sich die Platte problemlos mehrmals anhören, was man aber auch unbedingt tun sollte, da sich auch nach weiteren Durchläufen noch Details auftun. Kritisch muss man anmerken, dass sich die Songs bei allzu intensiver Beschallung abnutzen, aber diesen Aspekt kann man ja zunächst vernachlässigen. Für die Zukunft sollte man bei diesen Trio, welches gerade nur zu zweit ist, auf jeden Fall aufhorchen.

07.12.2019

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5 Kommentare zu Eremit - Carrier Of Weight

  1. royale sagt:

    geile walze! kommt ihr nimmer nach mit hören 😉 ? ist ja fast schon ein „altes“ album.
    2019 ist aber auch unschlagbar gut.

    8/10
  2. deadhouse sagt:

    So ein unglaublich gutes Gemälde von Mariusz Lewandowski und dann so ein schlimmes Layout. Album kam übrigens schon im Oktober 2018 raus, wurde nur von TO-Records neu aufgelegt.

    1. Watutinki sagt:

      Das Cover ist wirklich schlimm. 🙁
      Musikalisch kann ich nichts dazu sagen, auf meinem Laptop klingt der Drone Sound so, als würden meine Lautsprecher implodieren.

  3. ClutchNixon sagt:

    Für Funeral Doom ist mir das viel zu fuzzy und für Sludge nicht schmutzig genug. Dieser beschissene Drone Sound macht das Album für mich nahezu unhörbar, auch wenn zeitweilig davon abgewichen wird. Gar nicht auszudenken, wie geil die sein könnten, so sie einen fetten Gitarrensound führen und die Drums trockener klängen. So bleibt nur eine Ahnung dessen zurück, was hätte sein können. Furchtbar!

  4. der holgi sagt:

    was ein geiler Sound, ich mag das sehr. Auf Dauer isses mir zu eindimensional was die da machen, aber wenn Doom in 2019, dann so.

    8/10