Alter Bridge -
"Walk The Sky" Tour 2019
Konzertbericht
Dienstagabend in Hamburg und mal wieder drückende Entscheidungen zu tätigen. Diesmal nicht zwischen Franzbrötchen und Fischbrötchen sondern zwischen MAX CAVALERA im Grünspan oder ALTER BRIDGE in der Sporthalle. In diesem Falle geht der Zuschlag an ALTER BRIDGE. Diese sind mit ihrer sechsten, erfolgreichen Langrille „Walk The Sky“ über den großen Teich gewalkt und bespielen die Alsterdorfer Sporthalle.
Die Alternative Rocker ziehen sichtbar nicht alles von der Straße in die Hütte. Erkennbar an den abgehängten Rängen in der Venue und einer noch offenen Abendkasse. Dennoch steht heute ein buntes Programm auf dem Zettel und eine ordentliche Menge zum Zeitpunkt des Einlasses im Regen vor der Location.
ALTER BRIDGE reisen nicht alleine. Für heute darf man sich auf THE RAVEN AGE und SHINEDOWN als Support-Acts freuen. Eine Mischung aus modern metallischem Geschepper und alternativer Rocksause befindet sich in den Startlöchern.
THE RAVEN AGE
Die seit 2014 bestehende Melodic Metalcore-Band aus London kann in den wenigen Jahren ihres Daseins bereits auf Auftritte mit KILLSWITCH ENGAGE oder auch ANTHRAX zurückblicken. Heute erklimmen die Mannen als erstes vor SHINEDOWN und ALTER BRIDGE die Bühne.
Notiz am Rande: Die Gitarre bei THE RAVEN AGE zupft George Harris, der Sohn des IRON MAIDEN-Bassisten Steve Harris. Ach guck an. Interessant. Ebenfalls interessant: THE RAVEN AGE zusehen. Denn da hat wer eindeutig sehr viel Bock auf Live-Gezocke. Auch wenn die Londoner anfangs etwas verloren auf der großen Bühne wirken und das zuhörende Ohr sich mit, für diese Location, leider bekannten, Tonschwierigkeiten abfinden muss, sieht man und merkt man der Band an, dass sie Spaß in den Backen hat.
Das druckvolle Set fokussiert auf den letzten Release „Conspiracy“ kann so einiges und vor allem angenehm überraschen. Mit progressiven Gitarrengewitter und ordentlich Wums im Bass sowie einem sehr charismatischen Menschen am Mikrofon sind nach saftigen 30 Minuten schon mal die ersten Knochen aufgewärmt.
Galerie mit 15 Bildern: The Raven Age - Walk The Sky Tour 2019 in HamburgSHINEDOWN
„Spot an“ oder „Shine on“ für SHINEDOWN. Mit einer Attitüde als wären sie selbst Headliner und mit einer, dem Ganzen noch Ausrufezeichen verpassenden, Lightshow übernehmen Brent Smith und sein Gefolge den Staffelstab. Ergebnis: satte 60 Minuten Vollfeuer sowohl aus allen Lampen als auch an Performance.
Inklusive Vollkontakt zu der Meute. Brent Smith jumpt im zweiten Song direkt von der Bühne und wühlt sich in Begleitung von Security direkt durch die Menschen quer durch den Saal. Schließlich könne er, so Smith, von der Stage nicht genau sehen, ob es auch allen gut ginge und auch alle Spaß haben. Also nicht lang gefackelt und einen entspannten Walk bis zur Tontechnik hingelegt. Guter Mann. Das gibt Pluspunkte.
Teilweise hat man hier heute das Gefühl das einige nur für SHINEDOWN den Weg her gefunden haben. Macht aber auch nichts. Stimmung ist bombig. Spätestens bei „Get up“, der Quotenballade des Abends, die die Band mit hochgehaltenen Feuerzeugen und leuchtenden Handydisplays feiern lässt und die von Smith als „Geschenk ans Publikum“ angekündigt wird, liegen sich die Fans selig in den Armen.
Mit den Worten „Danke, dass wir hier bei euch zu Gast sein dürfen und Danke, dass wir heute Abend für euch spielen dürfen“, schaufelt sich die Band weitere Credits aufs Sympathiekonto. Soundtechnisch ausgeglichener als bei THE RAVEN AGE, ein bestens gelaunter Fronter, spielfreudige Kapelle: SHINEDOWN zimmern ein großartiges Portfolio in die Halle, was keine wirklichen Wünsche offen lässt. Das „Danke“ kann man am Ende der Setlist gerne zurückgeben.
SETLIST:
- Devil
- Diamond Eyes (Boom-Lay Boom-Lay Boom)
- Enemies
- Monsters
- Get Up
- Cut The Cord
- Second Chance
- Simple Man (Lynyrd Skynyrd Cover)
- Sound Of Madness
- Brilliant
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