Creation's Tears - Methods To End It All

Review

Nordirland ist ein Land der Konflikte. Es ist noch nicht lange her, da stand Gewalt an der Tagesordnung und auch heute noch sind die Differenzen zwischen Protestanten und Katholiken noch lange nicht überwunden. Kein Wunder, dass man da schon einmal leicht depressiv werden kann. CREATION’S TEARS haben diese Stimmung in Musik verpackt. Dabei heraus gekommen ist ihr Debüt-Album “Methods To End It All“.

Auf den ersten Blick scheint das, was die vier Musiker hier abliefern, nicht besonders spektakulär zu sein. Simple Riffs, einfache Drums und düstere Melodien haben auch andere Bands zu bieten. Angefangen bei KATATONIA über PARADISE LOST bis hin zu OPETH. Musikalisch ist das also wirklich nichts neues.
Aber immerhin setzen die Jungs konsequent ihre Idee um und diese besteht scheinbar darin, über diese fast schon simple Eingängigkeit die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf den Gesang von Brian Reynolds zu fokussieren. Und der hat richtig was drauf! Seine Stimme schwebt zwischen Elementen aus dem Bereich der modernen Gitarrenmusik, wie sie sonst IN FLAMES, KILLSWITCH ENGAGE oder ANATHEMA abliefern, und klassisch-düsterem Dark Metal-Gesang. In seltenen Momenten kumuliert sein Können sogar in einem kleinen Growl-Ausbruch.
Gerade er schafft es, ein düster-emotionales Szenario zu kreieren, wie es die Combo wohl beim Songwriting im Sinn hatte. Leider ist dieser Plan ansonsten nicht gelungen umgesetzt worden. Die Strukturen sind einfach zu sehr auf die Stimme ausgerichtet, während die instrumentale Seite zwar handwerklich ordentlich vorgetragen wird, aber insgesamt zu sehr auf Eingängigkeit getrimmt ist. Emotionalität kann eben nicht nur von einem guten Sänger alleine geschaffen werden. Er braucht dazu auch spannende Arrangements, die sich auf dieser Scheibe leider zu selten finden.

Zum Schluss bleiben noch zwei personelle Besonderheiten zu erwähnen. Zum einen hätten wir da Sarah Jezebel Deva (ex-CRADLE OF FILTH), die einige Gesangsparts zu dem Song “Creation’s Tears“ beigesteuert hat. Ihre elfenhaft-tanzende Stimme fungiert dort als gelungener Kontrapunkt zu den düsteren männlichen Vocals. Zum anderen soll auch der Beitrag von Lee Morris (ex-PARADISE LOST) nicht unerwähnt bleiben, der die Drums einspielte. Leider musste scheinbar auch er sich dem Konzept der musikalischen Eingängigkeit unterwerfen, so dass sein außergewöhnliches Talent so gut wie nie rüber kommt.

Dieses Konzept ist auch genau das, woran CREATION’S TEARS in der Zukunft noch arbeiten müssen. Immerhin: Als Musiker, die schon seit Jahrzehnten in der nordirischen Szene unterwegs sind, kann man ihnen handwerklich keinen Vorwurf machen. Aber insgesamt wirken ihre Songs zu brav, zu einfach, zu sehr auf Eingängigkeit getrimmt. Lediglich Sänger Brian schafft es zu jeder Zeit, die düstere Emotionalität, die den Werken auf “Methods To End It All“ innewohnt, rüber zu bringen. Traut sich die Band in Zukunft, beim Schreiben der Lieder noch einen Schritt weiter zu gehen und ausgetretene Pfade zu verlassen, dann könnte aus dieser Combo durchaus noch etwas werden.

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05.12.2010

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