Bane - Chaos, Darkness & Emptiness

Review

Drei im extremen Metal ziemlich abgenutzte Begriffe haben sich die Serben BANE da ausgesucht, um daraus den Titel ihres Debüt-Albums zu zimmern: „Chaos, Darkness & Emptiness“.
Aber offenbar haben die Herren Branislav, Khargash und Honza ihre Hirnwindungen zumindest ein wenig bemüht, denn das Album ist in die drei – jeweils drei Stücke umfassenden – namengebenden Kapitel aufgeteilt, die sich dann auch musikalisch (zumindest geringfügig) voneinander unterscheiden:

„Chaos“, das erste Kapitel, zeigt sich nach dem typischen, mittels Keyboard und Chören von nahendem Unheil kündenden Intro als ein deutlich an Mittneunziger-DISSECTION und DARK FUNERAL angelehnter, rasanter Black/Death-Hybrid. Durch die Kombination von unterschiedlichen Scream- und Growl-Vocals über den klaren, oft melodisch-scharfen Gitarren und dem Doublebass-Getrete scheinen „The True Insomnia“ und „Pandemonium“ in der Tat kurz vorm Überborden.

„Darkness“ besitzt – bei grundsätzlich gleicher Marschrichtung – einen noch etwas stärkeren Death-Metal-Einschlag als das vorangegangene Kapitel, wirkt dadurch einen Tick schwerer. Im Mittelteil des Sechsminüters „Plague Upon Yourself“ wird mit akustischer Gitarre auch einigermaßen erfolgreich versucht, Abwechslung und (dunkle) Atmosphäre zu schaffen.

Etwas ruhiger als in den beiden vorangegangenen Abschnitten geht es – nicht ganz überraschend – schließlich bei „Emptiness“ zu: Die schwarzmetallische Aggressivität lässt beim wohlig-eingängigen „Inherited Infection“ schon spürbar nach, „The Haunting Presence“ ist dann eine getragene Death/Doom-Nummer – eine gutklassige kleine Überraschung.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Kapiteln gibt es das Instrumentalstück hier nicht eingangs, sondern am Ende: „Dysthymia“ bildet die nun vollends eintretende Leere mit schwelgerischen Keyboard-Klängen akustisch ab.

Die vorliegende Digipack-Version (aus dem Hause Abyss Records) enthält zudem mit „The Dawn No More Rises“ noch eine solide, nah am Original gehaltene Coverversion vom DARK FUNERAL-Debüt „The Secrets Of The Black Arts“ als Bonus.

Auch BANE bringen auf dem Altar der Innovation keine Opfer dar, aber sie schaffen mit „Chaos, Darkness & Emptiness“ immerhin ein Album, das Bekanntes aus Black und Death Metal ganz appetitlich vermengt. Durch das Neben- und Ineinander der genannten Stile mit einer Portion Doom gegen Ende, variierenden Gesang, Akustikgitarren und Instrumentals ist für Kurzweil gesorgt – wenn auch eindeutig das Besondere, der spezielle Atem einer großen Scheibe, fehlt.

03.12.2010

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