An die Schwermut des PARADISE LOST-Klassikers „Shades Of God“ erinnernd, nicht nur in musikalischer Hinsicht, sondern auch aufgrund des von SINCARNATE ebenso abstrakt gehaltenen Front-Cover-Artworks, finden sich auf „As I Go Under“ von Schwermütigkeit durchtränkte Doom- bzw. Death-Metal-Perlen, die hier und da einen gewissen Einfluß der Frühwerke von PARADISE LOST und TIAMAT, aber auch des Schaffens von Bands wie MY DYING BRIDE oder MELECHESH nicht leugnen können. Nichtsdestotrotz schwelgen die Rumänen nicht in unendlicher Ehrfurcht oder simpler Anbiederung, sondern verfeinern ihre eigenen Kompositionen letztendlich mit bekannten Stilmitteln völlig souverän. Dabei befasst sich die Band mit einer Vielzahl an philosophischen Themen wie der menschlichen Konfrontation mit der Ewigkeit, dem Untergang und dem Tod, aber auch mit der Geburt und religiösen Ansätzen.
Vielleicht wirken die Songs nach den ersten Durchläufen aufgrund der fast durchweg langsameren Gangart etwas undurchsichtig, doch bewusst gewählte Momente der Aggression liefern die nötige Abwechslung dieses in seiner Gesamtheit gesehenen atmosphärisch dichten Albums. Melancholische Melodien werden mit einer wohl dosierten Härte verbunden. Dafür sorgt Sänger Marius mit heiseren Grunts, doomigen Clean Vocals und tiefen Growls, sowie (selten) eingespielten Samples („On Earth, The Furthest“, „Unbearable Lightness Of Guilt“, „Doomed As We Are“), die tief in die Abgründe menschlichen Seins hinabziehen. Ein ganz besonderes Schmankerl aber, und über allen weiteren Songs thronend, bietet „As I Go Under“ mit dem von orientalischen Melodien getragenen „Nurturing The Gods Of Doubt“.
Die fast schon depressiv zu nennende, bedrückende Atmosphäre macht es sicherlich nicht einfach, dem Album immer aufmerksam zu folgen, aber durch eine authentische Produktion abgerundet, die nicht zu steril und doch kraftvoll und erhabend wirkt, und Songs wie den Opener („Acedia – Tristitia De Buono Spirituali“) oder einen Up-Tempo-Track wie „On Earth, The Furthest“ fast schon bedrohlich wirken lässt, haben SINCARNATE eine absolut runde Sache am Start. „As I Go Under“ ist ein bemerkenswert intensives Album geworden, dem meiner Meinung nach noch zwei/drei Songs mehr im Stil von „Nurturing The Gods Of Doubt“ sehr gut getan hätten und dem die hoch interessanten Lyrics fehlen, denn die sind im Booklet leider nur in Fragmenten oder in einer nahezu unleserlichen Schriftart abgebildet.
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