DISSONANT sind eine Herausforderung, denn wirklich einordnen kann man die Songs auf „Einst Mensch“ nicht. Von lupenreinem Heavy Metal („Reaper“), Gothic Rock („Slave Of The Dark“), Breitwand-Rock mit sphärisch-verträumten Keyboard-Einlagen und nicht ganz so ernst gemeinten Lyrics („Wizzard Of Wor“) über True Metal („Battle Of Metal“) mit ungewöhnlichem Elektronik-Einsatz und einem Humppa-Versuch mit deutschsprachigem Text („Einst Mensch“) findet sich auf diesem Album eine krude Mixtur aus ganz unterschiedlichen Genren, die nicht so recht zusammenpassen wollen. Das ist aber auch kein Wunder, denn „Einst Mensch“ ist eher eine Art „Best-Of“ der vier Bayern als ein reguläres Album, das aus neu eingespielten Songs aus den Jahren 1997 – 2000 besteht und somit – passend zur bisweilen vollzogenen Reunion – einen Überblick über die bisherige Schaffensphase der Band darstellen soll.
Die Produktion klingt ordentlich, wobei das Schlagzeug manchmal etwas zu drucklos und die Vocals zu dominant gemischt sind. Nichtsdestotrotz gibt es wirklich grauenhafte Eigenproduktionen, aber an „Einst Mensch“ kann man diesbezüglich wenig bemängeln. Was allerdings zu bemängeln ist, ist – auch mit dem Gedanken eines Best-Ofs im Hinterkopf – die Vielfalt an unterschiedlichen Stilen, die es zunehmend erschweren, sich alle Songs tatsächlich der Reihe nach anzuhören. Auch die deutschen Titel sind, zwar mit klaren Worten ausgestattet, doch eher plump und klischeebehaftet und verführen zum Lachen als zum Nachdenken, so dass die durchaus ernst gemeinten Texte – davon gehe ich einfach einmal aus – leider genau das Gegenteil erzielen. Dem ein oder anderen könnte das natürlich gefallen, empfehlen kann ich „Einst Mensch“ jedoch nicht.
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