Suicidal Angels - Dead Again

Review

Galerie mit 14 Bildern: Suicidal Angels - Rock Hard Festival 2022

Es war verdammt schwierig für den Metaller in den letzten Monaten nicht mit diesen Griechen konfrontiert zu werden. Zu emsig schien die Promo-Maschinerie zu agieren, zu umtriebig war die Truppe aber auch selbst. Doch wer der Meinung ist, es würde sich hierbei bloß um ein „Produkt“, oder gar um einen künstlich erzeugten Hype der zuständigen Business-Typen handelt, liegt definitiv falsch, schließlich ist die Formation seit mittlerweile knapp zehn Jahren aktiv und hat zudem in jener Zeit nicht nur jede sich bietende Möglichkeit wahrgenommen ihre Songs live darzubieten, sondern auch eine beachtliche Anzahl an Veröffentlichungen vorzuweisen.

Mit „Dead Again“ steht dieser Tage das vierte Langeisen (zählt man die in Eigenregie aufgelegte Demo-Compilation „Bloodthirsty Humanity“ aus dem Jahr 2004 dazu) der Band am Start, ein Werk, das eventuell aufkommende Unterstellungen diesbezüglich sofort Lügen straft. Das Quartett zeigt darauf nämlich eindeutig, wie sehr sich die unzähligen Gigs ausgewirkt haben.

Die Burschen klangen nämlich nie zuvor dermaßen kompakt und verstanden ihre erlangte Reife perfekt in Songs umzumünzen. Klar ist der Thrash Metal, wie ihn die SUICIDAL ANGELS darbieten, längst keine Innovation mehr, doch wer braucht so etwas in Wirklichkeit schon? Außerdem sei hinzugefügt, dass jede Band, die es schafft, eine dermaßen zugängliche, eingängige und dennoch durch die Bank mächtig drückende Melange aus der Essenz der Thrash-Ikonen SLAYER, SEPULTURA, KREATOR und SODOM – deren Output mir (völlig unabhängig voneinander) im Verlauf der Spielzeit immer wieder in den Sinn gekommen ist – zu kreieren, einfach begnadet sein muss und es obendrein mit Sicherheit auch verdient erfolgreich zu sein.

Von daher also eine sehr reife Leistung der Burschen. Im direkten Vergleich zum ohnehin schon amtlichen Vorgänger „Sanctify The Darkness“ wissen die Hellenen obendrein nunmehr mit einer noch kompakteren Mixtur zu punkten und haben zudem auch einen westlich höheren Anteil an Ohrwürmern im Talon.

Beispiele gefällig? Gerne:
Da wäre einmal der sensationelle Opener „Reborn In Violence“, der sich schon nach dem ersten Durchlauf auf lange Zeit in die Gehirnwindungen einfräst, oder das zwar etwas kurze, aber dafür umso intensivere „Suicide Solution“, das Teutonen-Thrash in Reinkultur zu bieten hat. Unbedingt erwähnenswert, weil hierbei für die kommenden Gigs jetzt schon die schweißtreibende Atmosphäre zu verspüren ist, erscheint mir auch das zunächst schleppend beginnende „The Lies Of Resurrection“, das sich im weiteren Verlauf zu einem Brecher vor dem Herrn entpuppt. Nicht zu vergessen den Titelsong, dessen Hauptriff ich auch von einer jener Bands, die zu den Szene-Originalen aus der Bay Area zählen, nur zu gerne genommen hätte.
Noch Fragen? Wohl kaum, oder?

Dieser Band gehört die Zukunft des Thrash Metal, keine Frage! Ihre Nominierung für den Opening-Slot bei der diesjährigen „Thrash Fest“-Tournee ist deshalb mehr als nur gerechtfertigt und beim nächsten Mal gibt es die SUICIDAL ANGELS dann ohnehin schon in höherer Position im Billing zu finden!

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05.11.2010

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