Nein, YOGI LANG, Sänger der deutschen Progressive Rocker RPWL ist nicht auf Abwegen, sondern ergänzt mit seinem Soloalbum „No Decoder“ sozusagen den eigentlichen Sound von RPWL. Wie das geht? Na, indem er die Art Musik, die RPWL machen nur durch seine eigenen Hände gleiten lässt und sie sozusagen personalisiert. Somit enstand eine Art Singer-songwriter Album, das jedoch nicht die klassische Ausrichtung Gitarre/Gesang onlybeinhaltet, sondern voll instrumentiert erscheint und auf den ersten Eindruck sogar nach dem Erguss einer kompletten Band klingt.
Die elf Stücke sind stark an den Stil angelehnt, den RPWL bereits seit Jahren wiedergeben. Dieser Aspekt ist dann auch wirklich der einzige Kritikpunkt, den man einigermaßen objektiv an „No Decoder“ anbringen kann, denn im Grunde hätte die Platte auch unter eben dem Banner RPWL erscheinen können. Jeder mag das anders sehen, ich persönlich verbleibe dabei ein wenig mit gemischten Gefühlen, wenn das Soloalbum eines Künstlers kaum nennenswerte Unterschiede zu seiner Hauptband aufweist. Abre wie gesagt, dies darf nur als Randbemerkung gewertet werden und sollte, nein, darf die Sicht auf die musikalische Stärke dieses Werkes nicht beeinträchtigen.
Trotz obiger Kritik hat YOGI LANG hier einen tollen Job abgeliefert und präsentiert ein Album, auf dem Text und Musik Hand in Hand gehen und ebenso homogen wirken. Im Großraum Progressive Rock ist grundsätzlich viel möglich und so fällt es positiv auf, dass namhafte Helfer wie Guy Pratt (PINK FLOYD) am Bass, Ex-RPWL-Schlagzeuger Manni Müller und Torsten Weber (DOORS OF PERCEPTION) auf „No Decoder“ mitwirken und der Musik YOGI LANGs mit ihrem Einsatz den letzten Schliff verpassen.
Die Musik wirkt durchgehend entspannt und lädt zum Zurücklehnen ein. Natürlich begünstigt diese Eigenschaft auch die ruhige, stark an David Gilmour (sorry, aber das muss man einfach schreiben) erinnernde Stimme YOGI LANGs. Interessant ist, dass er als alleiniger Songwriter insgesamt eine mehr als gute Figur macht und seiner Stammband eigentlich in nichts nachsteht. Wer schönen, ruhigen und wohl konzipierten Prog mit grober Richtung gen PINK FLOYD hören möchte, liegt mit „No Decoder“ von YOGI LANG genau richtig.
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