Ultha & Vordt
Constructs Of Separation Tour 2019
Konzertbericht
Zwei Premieren am heutigen Abend füllen auch an einem regnerischen Herbsttag das Juha West. Mit etwas Verspätung steht mit VORDT ein lokaler Opener zu seinem ersten Auftritt auf der Bühne. Die Stuttgarter mit ehemaligen Mitgliedern von BODEN, WOLFENSTEIN, NAMETAKER oder auch LOOSE SUSPENSE bestreiten heute ihr erstes Konzert. Der Pilotflug der Band ist gleich mit reichlich Pech gesegnet worden, denn nach dem ersten Song sind nur noch zwei der fünf Musiker einsatzbereit und es muss erst einmal gebastelt werden.
Schade, die Band hatte gerade mit ihrem Depressive Black Metal und diversen Räucherstäbchen Atmosphäre aufgebaut, die jetzt aber wieder komplett vernichtet ist. VORDT kämpfen sich aber trotzdem wieder ran und geben ihren Songs durch spärliche Beleuchtung von unten und gedämpfter Beleuchtung den richtigen Rahmen. Dafür, dass es das erste Konzert der fünfköpfigen Band ist, können sie schon überzeugen. Leider muss die Band am Merch aber Fans und solche, die es werden wollen, damit vertrösten, dass es nur Aufkleber und Aufnäher gibt. Immerhin.
Da sind ULTHA ganz anders aufgestellt mit einem großen Aufgebot an Textilien und Tonträgern in mehreren Varianten. Dafür bekommt man die Musiker aber nicht zu Gesicht, jedenfalls nicht zu der Zeit, zu der sie auf der Bühne stehen. ULTHA lieben Trockeneisnebel. Und davon gibt es heute in Stuttgart mehr als genug. Die Bühne wird rot beleuchtet und sehr stark eingenebelt. Manchmal erspäht man ein Teil einer Gitarre oder des Basses und manchmal sogar einen Musiker wenn er vor an sein Mikro tritt. Musiker im Nebel. Wie viele Leute mit welchen Instrumenten auf der Bühne stehen? Nicht zu erkennen, jedenfalls wenn man nicht in den ersten drei Reihen steht.
Was aber erkennbar ist, ist die Musik. Und hier hauen ULTHA den Stuttgartern im Juha West sofort eine Wand um die Ohren. Ein sehr guter, druckvoller Sound auf voller Lautstärke gibt das Schaffen der Kölner wieder. Keine Ansagen, nur melancholische Schwärze und ein Song nach dem nächsten. Nach einer Stunde verlässt man die Bühne, bedankt sich, kehrt dann aber für eine Zugabe von 15 Minuten zurück. Das Publikum ist durchgeschwitzt und die Ohren wackeln. ULTHA haben sich selbst auf das Wichtigste reduziert und das ist die Musik. Die „fehlenden“ Musiker werden nicht allen gefallen haben, aber seit wann geht es im Black Metal darum, zu gefallen?
Setlist ULTHA:
The Avarist
No Fire, Only Smoke
Constructs Of Separation
Fear Lights The Path (Close To Our Hearts)
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