Delica M - Driftbetween

In Zeiten, in denen Bands wie DEPECHE MODE, OMD oder A-HA wieder große Erfolge feiern, entdecken auch junge Bands die Retroschiene für sich und orientieren sich dabei an den guten alten 80ern. So auch die vier Kanadier von DELICA-M, die mit „Driftbetween“ ihr Erstlingswerk präsentieren.

Schon der Opener „Calm The Weather“ zeigt, dass DELICA-M eine Vorliebe für wavig-poppige Sounds haben, ohne dabei jedoch als Plastikband rüberkommen zu wollen. Das klingt alles durchaus erdig, was vor allem am regelmäßigen Gitarreneinsatz liegt. So mischen sich Synthieklänge und wavige Gitarren zu einem leicht angestaubt klingenden Retrosound, der sich durch das komplette Album zieht. Der Beginn von „Driftbetween“ ist dabei eher leichtfüßig („Calm The Weather“, „Automatic No“), immer wieder mischen sich dabei auch männliche und weibliche Vocals („Syren“). Das Konzept funktioniert am Anfang noch recht gut, mit „Harmless Fun“ macht sich dann allerdings zunehmend Langeweile breit. Die Vocals klingen uninspiriert gleichförmig und auch die Songs an sich dümpeln eher belanglos vor sich hin. War der Auftakt des Albums noch hörenswert, sind Tracks wie „Ego Games“ oder „Pick Up“ am Ende eher anstrengend und nervig. Hinzu kommt, dass DELICA-M zunehmend einer ausgeprägten Melancholie verfallen, die Leichtigkeit des Auftakts abhanden kommt und man zunehmend das Gefühl hat, es hier eher mit düsterem Dark Wave zu tun zu haben.

Schade, dass „Driftbetween“ auf halber Strecke etwas die Luft ausgeht, da DELICA-M durchaus das Potenzial haben, einen eigenständigen Retrosound zu schaffen. So gilt es, für das nächste Album noch etwas am Gesamtauftritt zu arbeiten und die ein oder andere Kinderkrankheit des Debüts auszumerzen – sollte das gelingen, könnte DELICA-M für Liebhaber waviger 80er-Klänge durchaus eine interessante Sache werden.

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