Die fünf Musiker von NINDRIEL aus Göttingen haben sich dem Folk/Mittelalter Metal verschrieben und präsentieren mit “Tavernenrausch Und Traumgespinste” ihr Debüt.
Und dieser Titel spiegelt die Musik, die auf dem Album kredenzt wird, gar trefflich wider, denn in eben diese Kategorien lassen sich die Songs unterteilen. Titel wie “Das Bardenbier” entführen den Hörer in eine mittelalterliche Taverne und laden mit beschwingtem Rhythmus und locker-luftigen Gesanglinien zum Tanzen und Trinken ein, während getragene, fantasievolle Stücke wie “Im Druidenhaus”, “Schwesterlein”, “Irrlichter” oder “Runentanz” zum Träumen und in sich Versinken anregen.
So zumindest haben NINDRIEL sich das wohl gedacht und auch das Grundgerüst der Umsetzung können die Göttinger noch errichten. So sind Drums und Gitarren zwar eher simpel gehalten und agieren zumeist im Hintergrund, sind aber sauber eingespielt und es gibt sogar einige Flitze-Soli seitens der Gitarre zu bestaunen. Auch die Geige wird geschickt eingebracht und kann hier und da Akzente setzen. Problematisch wird es dann allerdings bei der schlichtweg nicht vorhandenen Detailarbeit, mit der das Gerüst normalerweise zu ummanteln und zu schmücken wäre. Leider jedoch erschöpft sich die Beschreibung der Instrumentalisierung aber schon in den wenigen oben verlorenen Sätzen. Mehr gibt es nicht zu entdecken, stattdessen werden sowieso schon simple, uninspirierte Parts endlos wiederholt, in die Länge gezogen und so bis zum Geht-nicht-mehr ausgereizt, das Gerüst bleibt einfach blank und ausdruckslos stehen. Ein weiteres Manko ist der Gesang, denn zwar hat die sanfte Stimme von Sängerin Imke etwas Ehrliches und Natürliches an sich, ist jedoch alles andere als abwechslungsreich, wird somit schnell langweilig und zudem verfehlt die angebliche Elfenstimme hier und da gern mal einen Ton. Ähnlich, nur schlimmer noch verhält es sich mit dem männlichen Gesang, der zum Glück nicht bei allen Titeln Einzug hält.
Sorry, NINDRIEL, aber bei “Tavernenrausch Und Traumgespinste” fehlt es wirklich an allen Ecken und Enden an den verschiedensten Dingen. Die guten Ansätze sind jedoch da, das Grundgerüst steht, macht das nächste Mal also einfach mehr draus.
Langweilige Musik, die im Midtempo dahindümpelt, Texte, deren Reimschema oft "reim Dich oder ich fress Dich" lautet und – was am Schlimmsten ist – eine sehr oft unsichere Sängerin mit einem Stimmumfang von einer halben Oktave. Ich verstehe nicht, wie jemand, der sich im Studio ja bei der Aufnahme selbst singen hört, sowas fabrizieren kann. Klingt wie "die Monitoranlage ist ausgefallen, ich weiß nicht, wann mein Einsatz kommt". Ab in den Proberaum, singen üben, Songs schreiben üben. Zur Ehrenrettung: Intrumental ist alles im Lot.