Eines der wichtigsten Alben in der Geschichte des Heavy Metals feierte kürzlich sein dreißigjähriges Jubiläum: Am 14. April 1980 erschien „British Steel“ von JUDAS PRIEST, ein Meilenstein und musikalische Göttergabe zugleich. Dieses kommende Ereignis im Hinterkopf und anlässlich ihres damals ebenfalls dreißigjährigen Tourjubiläums spielte das englische Metal-Schlachtschiff am 17. August 2009 in der „The Semionle Hard Rock Arena“ in Hollywood Florida das komplette Album von Anfang bis Ende durch. Diese Aufnahmen sind der Jubiläumsedition von „British Steel“ enthalten.
Auf Disc 1 befindet sich das Studioalbum „British Steel“ in remasterter Form. Allzu viel brauche ich wohl über dieses Werk nicht zu sagen. In der Hochphase der NWOBHM entstanden, wurde dort nicht nur exakt der Metalsound festgehalten, sondern auch das dazugehörige Image, welche zusammen auch heute noch zahllosen Bands als Inspirationsquelle dienen. Ein Klassiker durch und durch, und Hymnen wie „Breaking The Law“ sowie „Living After Midnight“ dürfen auch heute in keiner JUDAS PRIEST Show fehlen! Enthalten ist hier die 2001er-Fassung des Re-Releases mit den beiden damals schon enthaltenen Bonussongs „Red, White & Blue“ sowie einer Live-Version von „Grinder“.
Für die Fans, die sowieso alle schon „British Steel“ in den Regalen stehen haben, ist Disc 2 interessanter: Hierbei handelt es sich um die Live-DVD mit den Aufnahmen vom letztjährigen August aus Florida. JUDAS PRIEST spielten hier das komplette Album durch! Die Setlist ist demzufolge also einfach nur als grandios zu bezeichnen. Zusätzlich enthalten sind noch die Stücke „Prophecy“, „Hell Patrol“, „Victim Of Changes“, „Freewheel Burning“, „Diamonds And Rust“ sowie „You’ve Got Another Thing Coming“. Die schon etwas älteren, aber dennoch äußerst agilen Herren hatten sichtlich viel Spaß während dieses Auftritts. Es wurden natürlich sämtliche Klischees wieder ausgepackt, vom Gitarrengepose in bunter, enger Lederkluft, über Synchron-Bangen, Schlagzeugstöckchen-Wirbeln sowie dem obligatorischen Ritt auf der Harley! Das Material wurde glänzend und tadellos präsentiert, da gibt es nichts zu meckern. Lediglich der Stimmumfang der Grande Dame des Screaming Heavy Metals, Rob Halford, hat im Laufe der Jahre hörbar gelitten. Das macht bei den Klassikern von „British Steel“ kaum etwas aus, aber Stücke wie „Hell Patrol“ werden eigentlich fast nur noch in mittlerer Stimmlage gesungen, die hohen Screams schafft der gute Mann wohl doch nicht mehr so richtig.
Der satte, druckvolle und transparente Sound und das instrumental Dargebotene ist so perfekt, dass ich mal annehme, dass hier im Studio noch nachgebessert wurde. Das Bild ist gestochen scharf, die Kameraführung sehr gut, gleiches gilt für die Lightshow. Was ich mir noch gewünscht hätte wären mehr Eindrücke aus dem Publikum, von den Fans sieht man nämlich so gut wie nichts. Die DVD soll noch eine halbstünde Dokumentation namens „The Making Of British Steel“ enthalten, zu welcher ich nichts sagen kann, da sie schlichtweg nicht auf der Promo enthalten war.
Was mich etwas enttäuscht ist die Tatsache, dass man nicht noch weitere Live-Aufnahmen aus der Zeit von „British Steel“ ausgegraben hat. Ich glaube, das hätten sich sehr viele Fans gewünscht. Trotzdem, schöne DVD die gut einfängt, worum es bei JUDAS PRIEST live geht!
Neben dem klassischen British Steel, welches ein Meilenstein in der Metal Musikindustrie ist- gibt es gleich besonders interessante Liveversionen der gesamten Scheibe (Endlich wieder Steeler live….) und eine extra tolle Liveversion von Diamonds and Rust