Dark Floors - The Lordi Motion Picture

Review

Das kleine autistische Mädchen Sarah ist in einer Klinik untergebracht und ihr Vater ist Meinung, dass sich die Ärzte und das Personal nicht so richtig um das Mädchen kümmern würden. Kurz beschließt er also, die Klinik zu verlassen und Sarah, die laufend mit ihren Stiften eine kommende Bedrohung aufmalt, woanders unterzubringen. Wer Horrorfilme kennt der weiß, dass ein solches Unterfangen nie richtig glimpflich ablaufen kann. Und schon bei der Nutzung des Fahrstuhls kommt es zu technischen Schwierigkeiten und nachdem die Tür des Personenaufzugs wieder aufgeht, ist die ganze Klinik wie ausgestorben. Die Protagonisten irren förmlich durch das Krankenhaus und entdecken so einige Horrorszenarien, außerdem erfahren sie einzelne Auftritte der LORDI-Bandmitglieder.

Nachdem die Videoclips von LORDI immer mit Splatter-, Monster- und Grusel-Effekten bestückt waren wundert es nicht, dass irgendwann jemand auf den Gedanken kam, dies auch in einem Kinofilm zu verarbeiten. Entstanden ist somit ein mehr oder weniger sehenswerter Horrorfilm, der statt auf Schockeffekte, mehr auf Grusel- und Spannungselemente sowie eine beklemmende Atmosphäre baut. Die Effekte wurden mit viel Liebe zum Detail erarbeitet und so kommen nicht nur LORDI-Fans (durch die Auftritte der Bandmitglieder) sondern auch Horrorfreaks an sich auf ihren Genuss. Zwar kann der Film nicht ganz mit den Horrorkrachern der Gegenwart mithalten (das Budget belief sich lediglich auf 4,2 Millionen Euro und war somit allerdings der teuerste finnische Horrorfilm aller Zeiten), Regisseur Pete Riski, der auch verantwortlich für die LORDI-Videoclips ist, gab sich allerdings große Mühe, dem Zuschauer dennoch etwas für sein Geld zu bieten. Die Besetzung geht in Ordnung, die Schauspieler hat man in dem ein oder anderen Film sogar schon mal gesehen wie z.B. Skye Bennett („It´s Alive“) als Sarah, deren deutsche Synchronisationsstimme nicht wirklich glücklich gewählt worden ist, Noah Huntley („28 Days Later“, „Die Chroniken von Narnia“) als Sarahs Vater Ben, Ronald Pickup („Supernova“) oder William Hope („9/11“). Warum man sich nicht für finnische Schauspieler entschieden hat, kann man wohl nur damit erklären, dass man den Film auf einen internationalen Charakter hieven wollte.

Die Bonussausstattung kann sich durchaus sehen lassen, so erfährt man Blicke hinter die Kulissen, kann sich verschiedene Trailer anschauen oder die Schauspieler und Musiker (in voller Montur) bei der Pressekonferenz beobachten. Die beiden Videoclips „Hard Rock Hallelujah“ und „Would You Love A Monsterman“ passen freilich hervorragend zur Ausstattung.

Nachdem LORDI sich bereits mit dem Kurzfilm „The Kin“ als Darsteller versucht haben, bietet „Dark Floors“ natürlich allen Fans von LORDI eine nette Abwechslung, die richtigen Cracks werden dem Film allerdings nur ein müdes Lächeln abgewinnen können. Dennoch ist „Dark Floors“ kein typischer B-Movie, sondern schon eine Produktion, die man sich ruhig ins Regal stellen kann. Und wenn es nur wegen der Tatsache ist, dass eben LORDI hier mitspielen.

06.07.2009

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