Devastruction - Space Force One

Review

Ganz so außerirdisch wie das Cover von „Space Force One“ vermuten lässt, klingen DEVASTRUCTION nicht. Vielmehr handelt es sich bei der Mucke der Jungs um geradlinigen Old School Thrash.

Gähnen? Nicht mit DEVASTRUCTION

Angesichts der Masse an Genreveröffentlichungen gerät so mancher bei der Erwähnung von Thrash vielleicht schon ins Gähnen. Doch dem hauen DEVASTRUCTION mit dem Opener „Civilised“ direkt voll Eins auf die Kauleiste.

In ähnlich rauen Gewässern geht es anschließend weiter. Die Dortmunder machen keine Gefangenen, sondern feuern lieber ein messerscharfes Riff nach dem anderen raus. Dabei macht sich das Gefühl von „schon mal gehört“ breit. In einem so überfluteten Genre ist das aber wohl kaum noch zu vermeiden.

Scheiss aufs Déjà-vu

Und seien wir mal ehrlich: Wenn eine Band ihren Thrash mit so viel Spielfreude und Präzision inszeniert wie DEVASTRUCTION, dann ist das auch scheißegal. Die Songs auf „Space Force One“ sind allesamt wohl durchdacht, warten mit zahlreichen coolen Breaks auf und treten richtig Ärsche. Wer es nicht glaub, kann sich von „Black Power“ oder „Titan Rain“ eines Besseren belehren lassen.

Während Scharen an Bands heutzutage meinen, ihr Album im Proberaum produzieren zu können, sind DEVASTRUCTION den Weg ins Studio gegangen. Das macht sich bezahlt. Anders als viele der ewig gleich klingenden Produktionen von heute, hat „Space Force One“ einen eigenen, charakteristischen Sound.

„Space Force One“ überzeugt in allen Belangen

Der zeichnet sich vor allem durch enorm klare, aber nicht weichgespülte Gitarren aus. Insbesondere die Lead-Gitarren tönen so voluminös aus den Boxen, wie es im Thrash nur selten der Fall ist. Gleichzeitig klingen die Drums angenehm organisch.

Weniger angenehm, doch dafür umso geiler ist der Kreischgesang von Frontmann Daniel Gottschalk. Der klingt wie eine Mischung aus dem Keifen von MUNICIPAL WASTE-Fronter Tony Foresta und dem totalen Wahnsinn von Paul Baloff. Damit sticht Gottschalk aus dem sonst im Genre so üblichen Gebrüll deutlich hervor.

Thrash wohin das Auge reicht und doch gelingt es manchen Bands, dem Genre noch etwas Cooles abzugewinnen. DEVASTRUCTION sind ein solcher Fall und „Space Force One“ ist der perfekte Soundtrack für den nächsten privaten Moshpit.

12.09.2019

"Irgendeiner wartet immer."

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