Candlemass - The Curse Of Candlemass

Review

Galerie mit 28 Bildern: Candlemass - Hammer Of Doom Festival 2022

Hätte vor zwei Jahren noch jemand auch nur einen Pfifferling auf die Doom-Pioniere CANDLEMASS gesetzt? Nein, ganz sicher nicht! Erst Reunion, dann wieder Split, dann wieder Reunion. Verwirrung pur! Und dann kam „Candlemass“, ein Statement, dass es diese Band wieder wissen will. Sogar der Einstieg in die deutschen Charts wurde geschafft. Für eine Doom-Band sehr ungewöhnlich!
Klar also, dass ein solcher Erfolg wieder einen Rattenschwanz an Veröffentlichungen nach sich zieht, derer es eigentlich nicht bedarf. Hierzu gehört leider auch die Doppel-DVD „The Curse Of Candelmass“. Und das aus mehreren Gründen:
Der auf ihr enthaltene Gig stammt aus dem Jahre 2003, sprich aus der Phase vor dem neuen Album. Somit deckt er sich zwar nicht mit der schon vorher veröffentlichten DVD „Documents Of Doom“, die einen Gig vor dem ersten Split beinhaltet, aber neues Material sucht man hier vergeblich. Noch dazu lässt der Mitschnitt des im Stockholmer Fryshuset Klubben aufgenommenen Gigs in punkto Bildqualität, Schnittabfolge und Kameraführung einiges zu wünschen übrig. Die Lightshow wirkt nicht auf die Band abgestimmt (den Grund dafür erfährt man übrigens im Bonus-Interview). Die Schnittabfolgen reihen die Musiker eher zufällig aneinander, als zu einem Zeitpunkt auf sie zu halten, zu dem es wirklich Sinn macht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass diverse Instrumenten- oder Fan-Close-Ups komplett in die Hose gehen. Abschließend schneidet die Kameraführung den Musikern oftmals den halben Kopf ab, findet keinen zentralen Bildpunkt oder bemerkt nicht, wenn sich störende Personen oder Hände vor der Linse aufhalten. Somit hat dieser Mitschnitt allenfalls die Qualität eines B-Movies, da noch dazu die Publikumsreaktionen sehr reserviert rüberkommen.
Zum Glück sind Songs wie „The Well Of Souls“, „Solitude“ oder “ At The Gallows End“ unverwüstliche Monumente, die eine gewohnt überzeugend performende Band sicher an den Mann bringt und mit ein paar Überraschungen a lá „A Cry From The Crypt“ garniert. Sympathisch wirkt hierbei, dass einige wenige Spielfehler oder Gesangswackler von Messiah nicht overdubbt worden sind.
Das Bonusmaterial präsentiert sich ähnlich durchwachsen. Enthalten sind vier ältere Livebootlegs aus Uppsala (1987), Fagersta (1989), Uddevalla (1992, mit Thomas Vikström am Mikro) und Albstadt (2003) samt eines zum Schmunzeln anregenden TV-Auftritts aus dem Jahre 1993. Einen gewissen Kultfaktor kann man ihnen allen attestieren, allein bei Bild- und Tonqualität muss man teils gehörige Abstriche machen. Auch das Bandinterview hat seine Höhen und Tiefen. Während des Videodrehs zu „Black Dwarf“ ausgefragt, berichten Leif, Messiah und Mats über die Geschichte der Band, die Hintergründe für die Namensgebung dieser DVD und den Konzertabend an sich. Leider auf schwedisch mit teilweise äußerst spärlichen, deutschen Untertiteln, die viele Gesprächsfetzen einfach unter den Tisch fallen lassen. Noch dazu sind die Szenen vom Videoshoot überhaupt nicht untertitelt, weswegen einer, der dem Schwedischen nicht mächtig ist, rein gar nichts davon hat außer ein paar Impressionen, wie es bei einer solchen Begebenheit zugeht.
Fazit: „The Curse Of Candlemass“ bietet ein ausgeglichenes Verhältnis aus Licht und Schatten, was diese Veröffentlichung einzig für Die Hard-Fans der Schweden interessant macht. Ein wichtiges Kriterium wird aber in jedem Falle erfüllt: Value for money. Knappe sechs Punkte!

18.12.2005

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