As I Lay Dying - Shaped By Fire

Review

Soundcheck September 2019# 3 Galerie mit 17 Bildern: As I Lay Dying - Rockharz Open Air 2023

Der Skandal um Tim Lambesis, der auch zur zwischenzeitlichen Auflösung führte, wird die Band wohl Zeit ihrer Karriere begleiten. Doch um diesen soll es hier nicht gehen, denn AS I LAY DYING sind zurück. Nachdem sie im vergangenen Jahr schon eine Comeback-Tour gespielt haben, legen sie jetzt ihr bereits siebtes Studioalbum nach, und „Shaped By Fire“ ist ein achtbares Werk geworden, das ohne große Überraschungen die Erwartungen erfüllt.

„Shaped By Fire“ ist ein typisches AS I LAY DYING-Album

Daher wäre es falsch zu behaupten, AS I LAY DYING melden sich mit einem Paukenschlag zurück, obwohl „Shaped By Fire“ zweifelsfrei seine richtig starken Momente besitzt. Der Beginn könnte sogar auf eben jenen Knaller hinweisen, der sich am Ende als sehr gutes Album herausstellt. „Blinded“, der Titeltrack „Shaped By Fire“ und vor allem „Undertow“ heben die jeweiligen Stärken der, und das steht außer Frage, Metalcore-Institution hervor. Typische AS I LAY DYING-Riffs und -Melodien, wüste Prügel-Moshpit-Attacken sowie die Mischung aus Lambesis‘ harschen Vocals und dem melodischen Klargesang von Bassist Josh Gilbert funktionieren hervorragend und gehen sofort ins Ohr.

Ein bisschen „Business as usual“ schwingt zwar mit, ist bei der emotionalen Inbrunst, mit der der Fünfer zu Werke geht, aber zweitrangig. Das gilt aber leider nicht für alle Songs auf „Shaped By Fire“. Während die bereits zuvor veröffentlichte Single „My Own Grave“ als eines der stärksten und emotionalsten Stücke des Albums im Gedächtnis hängen bleibt und auch „Redefined“ sofort zündet, fallen Songs wie „Gatekeeper“ schnell der Skip-Taste zum Opfer. Trotz viel Energie und kräftigen Thrash-Anleihen will der Funke einfach nicht überspringen. Selbiges gilt für das deutlich melodischere „The Wreckage“, das trotz, oder gerade wegen, des gewollt-dramatischen Refrains eine Spur zu viel Pathos enthält, in den Strophen aber wieder Pluspunkte sammelt.

Fans kommen auf ihre Kosten

Und so bleibt „Shaped By Fire“ den großen Knall vielleicht schuldig. Denn das beste Album ihrer Karriere ist es nicht geworden, aber eben ein starkes Metalcore-Album ohne dramatische Ausfälle, aber mit ein paar Nummern, die etwas vorbeirauschen. Dennoch: Steckt man die Erwartungen, die möglicherweise aus der Vergangenheit und auch der Reunion entstanden sind, etwas zurück, so haben AS I LAY DYING eines definitiv gemacht: Ein lohnenswertes Metalcore-Album geliefert, das alles beinhaltet, was man von der Band kennt und hören möchte.

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17.09.2019

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09.12.24As I Lay Dying - Through Storms Ahead Europe 2024As I Lay Dying, Decapitated, Caliban und Left To SufferE-Werk Saarbrücken, Saarbrücken
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13 Kommentare zu As I Lay Dying - Shaped By Fire

  1. L@THERIVERFLOW sagt:

    Allein das die Band wieder Musik macht verdient 10 von 10 Punkten.

    1. ClutchNixon sagt:

      Ich HASSE die Produktion der vorab veröffentlichten Songs. Ich befürchte, die restlichen Songs werden ebenfalls tot poliert sein. Schade.

      1. BlindeGardine sagt:

        Musik gemacht hat die Band auch, als Tim „Kingpin“ Lambesis noch im Knast gesessen hat. Nur hatte Wovenwar halt recht wenig mit As I Lay Dying zu tun und kam dann auch nicht so dolle an. Entsprechend fraglich finde ich es dann auch, ob hier neben der großen Versöhnung die Erfolgsaussichten nicht eine größere Rolle gespielt haben.
        Rein musikalisch bin ich wiederum schon gespannt, so richtig mitnehmen konnte mich die Band nach „An Ocean Between Us“ nicht mehr. Live allerdings trotzdem immer der totale Abriss, das hat damals schon Spaß gemacht.

        @Clutch
        Unpoliert klangen die doch seit der „Frail Words Collapse“ nicht mehr.

      2. ClutchNixon sagt:

        @Gardine: Eben. Siehe mein Posting ganz unten 😉

      3. BlindeGardine sagt:

        @Clutch
        Also ich muss dazu aber auch anmerken, dass Metalcore mMn jetzt nicht unbedingt ein Genre ist, welches von einem besonders rohen und ungeschliffenen Sound profitiert. Solang das nicht total steril ist geht das schon in Ordnung, mit der „Shadows Are Security“ und der „An Ocean Between Us“ hatte ich damals viel Spaß, auch wenn ich zugegeben grade nicht genau sagen kann, ob die wesentlich organischer als das aktuelle Material klingen.

    2. ClutchNixon sagt:

      Sicher klingt vieles von dem, was heute unter MC läuft aalglatt, aber für mich sind viele Produktionen der Genre-Hochphase einfach ungestümer, brutaler ohne Autotuning und Edelmaster. It dies Today und ihr ‚Caitiff Choir‘ sind eine der MC Referenzen. Gut, 2004 ist lange her und ich womöglich zu gestrig, aber das hier soll in erster Linie Kiddies gefallen und die mögen es glatt denke ich. Die Songs an sich können ja was.

  2. L@THERIVERFLOW sagt:

    Stimmt schon… Die Produktion ist lupenrein. Aber verdammt hier geht es um AILD!!!! Für mich persönlich eine der prägendsten Bands überhaupt. Die können in meinen Augen überhaupt nichts schlechtes abliefern.

    1. ClutchNixon sagt:

      Ich hab die 2006 in Dortmund gesehen (Pressure Fest glaub ich) und das war schon sehr beeindruckend auf der Bühne, respektive halbrecherisch davor. Auf Platte konnten die ihre Live – Energie für mich aber nie reproduzieren.

  3. Watutinki sagt:

    Die Band war an mir eigentlich immer vorbeigelaufen und da dachteich mir jetzt Mal, ich gebe Ihnen eine Chance. Aber wie hier schon geschrieben wurde, das ist so derart aalglatt, es drängt mich eigentlich ständig dazu das endlich abzuschalten – ne danke!

  4. Yelpster sagt:

    Eine DER prägenden Bands in meiner Historie, also erstmal schön, dass Sie wieder da sind. Aber es ist so wie der Autor schreibt: Herausragend ist das nicht, eher grundsolide. Die Gesangsleistung von Lambesis gehört aber zu dem Besten, was ich die letzten Jahre gehört habe, gerade an den tiefen Parts hat er wohl ordentlich gearbeitet, das haut schon ganz schön rein. Ein, zwei kitschige Refrains weniger und ein wenig mehr Abwechslung wäre drin gewesen, aber ich bin auch erstmal einfach froh, dass die Jungs wieder Musik machen. Mal schauen, was die nächsten Jahre kommt.

    7/10
    1. L@THERIVERFLOW sagt:

      Sind leider doch ein paar schwächere Songs dabei – dafür aber auch wirklich einige sehr starke. Insgesamt würde ich es als solide bezeichnen, obwohl ich mir mehr Abwechslung gewünscht hätte. Songs wie Gatekeeper tun dem Album definitiv gut und hätte ruhig noch ein oder zwei mehr draufsein können. Auch schade das die besten Songs vorab schon veröffentlicht wurden…

      7/10
  5. el Duderino sagt:

    Ich schätze das fällt dann unter den Punkt Geschmackssache. Bei mir fällt grade the wreckage nicht der skip- sondern eher der loop taste zum opfer 😉 Gatekeeper höre ich auch sehr gern, auch wenn ich das solo da ein wenig drüber finde. An my own grave kommt meiner Meinung nach trotzdem nix mehr dran. Das ding ist einfach ein wahnsinniges Brett was die sich da geschnitzt haben. Kurzum: geiles Album

  6. KidFisto666 sagt:

    Ich habe mich wirklich riesig auf das Album gefreut und wurde absolut nicht enttäuscht. Und ich muss entgegen dem Verfasser des Reviews sagen, dass „Gatekeeper“ mich absolut umgehauen hat. Vor allem ab der Mitte des Songs etwa, wenn da nochmal ordentlich Gas gegeben wird. Dennoch respektiere ich die Meinung des Verfasser getreu nach dem Motto: Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins!“ Für mich stellt das Album ein schönes Highlight 2019 dar.