Narnia - From Darkness To Light

Review

NARNIA haben eine recht bewegte Geschichte. Gitarrist Carl Johan Grimmark gab im Herbst 2010 die Auflösung bekannt. 2014 erfolgte dann die Reunion, zwei Jahre später erfolgte die Veröffentlichung des gelungenen, selbstbetitelten Comebackalbums. „We Still Believe – Made In Brazil“ lautete danach das zweite Live-Album der Bandgeschichte. Den Löwen, einst Maskottchen von NARNIA, dürfen sie inzwischen nicht mehr verwenden, da hatte eine große Filmgesellschaft was dagegen. Nun kommt das neue Album „From Darkness To Light“ der bekennenden Christen.

„From Darkness To Light“ von NARNIA – der Löwe brüllt wieder!

Auch das neue Album „From Darkness To Light“ der Truppe um Sänger Christian Liljegren und CJ Grimmark ist wieder beseelt von gutklassigem Heavy Metal / Hard Rock mit reihenweise großartigen Melodien und fesselnden Hooks, die runtergehen wie Öl. In bestechender Form legen NARNIA mit „A Crack In The Sky“ gleich los. Das recht flotte Stück pendelt irgendwo zwischen Melodic und Power Metal, mit orchestralem Intermezzo, deutlicher Keyboard-Note, teils auch moderner anmutend, und dennoch gitarrenlastigerem Sound, als es bei NARNIA teils in der Vergangenheit der Fall war. Ruhige Strophen gehen über in einen energischen, eingängigen Chorus; ein fulminanter Anfang! „You Are The Air That I Breathe“ ist danach etwas geerdeter, nicht mehr ganz so metallisch und heavy, Hard Rock mit viel Melodie, variierendem Gesang und interessantem Beat im Refrain, dazu druckvolle Riffs und geile Leads. Es folgt „Has The River Run Dry?“ im Midtempo, trocken groovend, kräftigem Gesang und im Refrain eine ordentliche Portion Pathos. „The Armor Of God“ ist wieder etwas moderner und flotter gehalten, mit teils poppigend Synthis, starker Gitarrenarbeit und eingängigen Melodien, ein echter Ohrwurm. Ein eher negativer Ausreißer für NARNIA ist „Manifest“, relativ belangloser, durchschnittlicher Power Metal mit plakativ schlichten Lyrics, ein Füller. Auch das folgende eher balladeske „The War That Lore The Land“ bewegt sich in schlichten christlichen Texten, die in kitschigen Halleluja-Wiederholungen gipfeln, viel Pathos, dazu Keyboard-Orgel, verzichtbar. Glücklicherweise kommt danach wieder eine starke Nummer aus dem Hause NARNIA. „Sail On“ glänzt wieder durch die fantastische Gitarrenarbeit, die hier hörbar von Ritchie Blackmore beeinflusst wurde, dazu die virtuose Stimme von Liljegren, der hier absichtlich oder unabsichtlich die Nähe zu Ronnie James Dio sucht. „I Will Follow“ ist NARNIA Standard mit schönen Melodien, wobei hier die Synthis etwas Power nehmen. Das Ende folgt mit dem zweiteiligen, nahtlos ineinander übergehenden Monumental-Epos von Titelstück. Die beiden Songs zeigen das gesamte Spektrum von NARNIA, wobei hier insbesondere die progressive Seite der Band in den verschiedenen Abschnitten vorsticht. Es beginnt wie eine Ouvertüre pompös, Klavier, ruhige Stimme, getragen, balladesk, dann wieder spacige Keyboardsounds und Akustik-Gitarren. Der zweite, etwas schwungvollere Teil ist rein instrumental gehalten und greift die Eingangsmelodien wieder auf.

Fazit

„From Darkness To Light“ ist ein typisches NARNIA-Album mit vielen gut umgesetzten Ideen. Verglichen mit früheren Alben geht die technisch versierte Gruppe heute stilistisch etwas offener zu Werke, mal moderner, mal progressiver, mal klassischer. Dabei schwächelt das Album an einigen Stellen und hält nicht durchgängig das Niveau. Und die Lyrics, die den christlichen Glauben der Protagonisten widerspiegeln, sind weiß Gott sicherlich nichts für jedermann.

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26.08.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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