Connör - Part III: Living in a Movie

Review

CARPENTER BRUT, DANCE WITH THE DEAD, GUNSHIP. Nach all den großen Namen der letzten Monate werfen wir im August mal einen Blick in den Synthwave-Untergrund. Dort komponiert, produziert und veröffentlicht CONNÖR seine Musik – und mit „Part III: Living in a Movie“ legt der unter dem Pseudonym EFX auftretende Künstler sein drittes (wer hätte es gedacht!) Album auf.

Alles Horror auf „Part III: Living in a Movie“?

„Part III: Living in a Movie“ begibt sich dabei in das Synthwave-Klischee des 1980er-Horror-B-Movies und einer ordentlichen Mischung aus Dark-Synth und gelegentlichen Industrial-Einflüssen. „Part III: Living in a Movie“ ist ein Album, das sich nicht grundsätzlich verstecken muss. Vielmehr versprüht es einen gewissen rohen Charme und eine unverkennbare Leidenschaft, zieht seine Stärken dabei merklich aus den eingängigeren Stücken, die mit Gesang unterstützt (oder auch: von diesem getragen) werden. Insbesondere der Titeltrack „Living In A Movie“ mit seiner weiblichen Leadstimme, das groovige „All Our Heroes“ mit einem melancholischen 1980er-Touch oder „Space! Baby“ stechen hier hervor. Auch das gothic-tanzflächendenbeschwingte „Assault On Precinct 66“ trägt einige frische Ansätze in sich. CONNÖR macht hier viel aus seinen Möglichkeiten.

Gerade in den instrumentalen Stücken hingegen geht es oft mit „Part III: Living in a Movie“ durch: Da ist es phasenweise schwer eine durchgehende Aufmerksamkeit zu erhalten. CONNÖR versucht dann viele Ideen, Einflüsse und Melodien in einen Titel zu packen – oftmals mehr, als dem Hörer (oder natürlich der Hörerin) gefällig ist – und kumuliert diese in einem exzessiven Elektrorausch, der mitunter sehr verstörend wirkt und dessen Zielrichtung nicht immer deutlich durchscheint. Bei weitem nicht jeder Übergang und auch nicht jeder gesangliche Beitrag („Zeit“) sitzen dabei.

Underground-Feeling mit CONNÖR

„Part III: Living in a Movie“ ist ein pures Stück Underground, mit Ecken und Kanten – und damit auch nur für alle diejenigen interessant, die sich an unabhängigen und liebevoll als enthusiastisch zu bezeichnenden Konzepten im Sinne eines reinrassigen B-Movie erfreuen: Daran gemessen mag mithin sogar noch der ein oder andere Bewertungs-Punkt mehr rausspringen. Für den allgemeinen Synthwave-Markt und -Mainstream ist „Part III: Living in a Movie“ hingegen mit Sicherheit nichts, hierfür bringt CONNÖR deutlich zu wenig Gewicht in Technik und Produktion auf die Waage. Wer dennoch mal ein Ohr riskieren möchte, der sucht am besten bei Spotify oder Amazon Music nach den Werken von CONNÖR – vielleicht erwacht ja doch noch eine Liebe für die Synthwave-Basis und die kleinen Vertreter des Genres.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

23.08.2019

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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12 Kommentare zu Connör - Part III: Living in a Movie

  1. nili68 sagt:

    >hierfür bringt CONNÖR deutlich zu wenig Gewicht in Technik und Produktion auf die Waage.<

    Kann ich anhand des Hörbeispiels nicht bestätigen. Nicht dasselbe, aber früher hab' ich mal VNV Nation ganz gern' gehört, also dachte ich "Hörste mal rein."..

  2. spone sagt:

    Kann ich wirklich nicht nachvollziehen! Als ich das Album das erste Mal bei Spotify gehört habe, dachte ich sofort „das ist ein absolut erstklassiges Synthwave-Album“! Mehrere Songs haben Ohrwurmcharakter, ich find‘s stark!

  3. EFXMusicProject sagt:

    Danke an Sven für die Kritik und das er auch „Untergrund“ Künstler in dieser Kolumne berücksichtigt! Auch an Metal.de ein großer Dank das sie hier auch ein Herz für Synthwave haben! Also großer Metal/Synthwave Fan und Artist macht mich das sehr glücklich und habe vollsten Respekt dafür! Ich komme aber nicht darum herum meine Meinung zu einigen Punkten dazulegen.
    1. Ich werde das Gefühl nicht los das sich Herr Lattemann sich bei diesem Review ziemlich bei einem amerikanischen Kollegen(keine Namen) bedient und es dann auf Deutsch übersetzt und ein bisschen verändert hat. Ich hoffe Trotzdem dieses Review spiegelt die Meinung von Herrn Lattemann und nicht die seines Amerikanischen Kollegen 😉

    2. Das Thema mit der Produktion. Ich bin, obwohl ich im „Untergrund“ arbeite, in stegigen Kontakt mit bekannteren/größeren Synthwave Künstlern, Musikern und vor allem Mixing und Mastering Ingenieuren. Natürlich habe ich auf Grund des Negativen Feedbacks mal ehrliche Meinungen von den Profis eingeholt. Die Meinung war einstimmig „This guy has no f***ing clue what he is talking about“! Ich würde es anders Ausdrücken. „Geschmäcker sind verschieden“ 😉
    3. Das Thema mit den B-Movies. Meine Meinung dazu ist nur kurz. Worauf bezieht sich das Genre Synthwave Hauptsächlich? 80er Jahre B-Movies! Filme wie Halloween, Assault on Precinct 13, Terminator etc.
    Trotzdem möchte ich nochmal Sven Latteman und Metal.de herzlichst danken und hoffe, ihr könnt mit meiner kommenden Musik mehr anfangen.
    Allen Musikbegeisterten die hier vorbeistolpern sei gesagt…Hört rein…bildet euch eure eigene Meinung und hoffentlich habt ihr Spaß an meiner Musik!
    EFX

    1. der holgi sagt:

      Ich mag die Produktion genau so wie sie ist, die fehlende Glätte macht für mich den Unterschied, der Sound klingt angenehm gesättigt und macht der Komposition alle Ehre.

      8/10
  4. spone sagt:

    Hab mir das Album jetzt nochmal angehört… es wird von Durchgang zu Durchgang noch besser in meinen Augen!

    9/10
  5. Flo RIA sagt:

    Wollte mich schon nach der Gunship Kritik anmelden, hab aber darauf verzichtet. 6/10 Für ein 10/10 war absolut nicht zu verstehen! Aber jetzt dieses Album mit 4 punkten abzustrafen boah! Space Baby und All Our Heroes sind wirkliche Highlights, aber vor allem Living in a Movie ist einer der besten Songs die ich in letzter Zeit im Genre gehört habe!!! Auch die instrumentalen Stücke ballern richtig durch! Sehr kreatives Songwriting! An der Produktion gibt es hier null auszusetzen! Sehr fraglich ob der Autor das selbe Album gehört hat! Kritik gibts aber für Road Trip und Zeit. Die sind ziemlich an mir vorbeigefahren, ohne groß Eindruck zu machen! Schwanke zwischen 7 u 8 Punkten, gebe aber 8 aufgrund des obigen Reviews….

    8/10
  6. royale sagt:

    feine Sache, aber leider kein Bandcamp :/

    1. EFXMusicProject sagt:

      Bandcamp wird demnächst definitiv in Angriff genommen! Bis dahin kannst du meine Musik auf Spotify, Youtube u.a. Streamen. Danke dir bzw. euch allen für eure Unterstützung! 😉

      EFX

      1. royale sagt:

        ging ja dann doch schnell mit bandcamp, eben gekauft. 🙂

      2. EFXMusicProject sagt:

        Danke und viel Spaß mit dem Album + Bonus Tracks 😉 hab mich nach deinen Kommentar gleich dran gemacht 😉

  7. doktor von pain sagt:

    Ich weiß auch nicht, warum da nur mickrige vier Punkte rausgesprungen sind. Der hier verlinkte Song ist mal richtig gut und ein Ohrwurm erster Kajüte. Wenn es das Album irgendwann mal als CD gibt, würde ich es kaufen.

    1. EFXMusicProject sagt:

      Cds + Vinyl etc. kommt erst wenn ich den Namen CONNÖR bekannter gemacht habe. Also mehr Fans, Alben, Songs 😉