„Der Gerwelt“ werden die Wenigsten kennen, und das obgleich die Moskauer neben zwei vorangehenden Demos mit der Split mit Nargathrond schon ein hervorragendes Output verbuchen konnten. Auch sonst sind sie in der Szene nicht untätig. Am bekanntesten dürfte wohl ihr Mitwirken bei der Black Metal Band Rossomahaar sein und einigen wird vielleicht auch das Industrial/Electro-Projekt „Katar“ ein Begriff sein. Und auch das neue Werk zeigt, dass die vier Russen sich keinesfalls hinter internationaler Konkurrenz zu verstecken brauchen. Denn während viele Bands immer noch daran scheitern, die Musik, den Geist und die Atmosphäre alter Kultscheiben einzufangen, liefern Der Gerwelt mit „Human Breed“ eben eine Scheibe ab, die genau die vorgenannten Attribute in sich birgt. Man verzichtet auf überflüssiges Keyboardgeplänkel und auf unpassenden, lieblichen Frauengesang. Ebenso wenig versucht man sich über unnötig schlechten Sound zu definieren. Die Musik lebt von ihrer Atmosphäre, sie hat Geist, sie ist lebendig und tot zugleich… Nach einem kurzen Intro schallt „A Shred Of Me I Cannot Reach“ aus den Boxen, und zeigt auch gleich auf, was man bei „Der Gerwelt“ zu erwarten hat. Monotonie und Abwechslung, Melancholie und Düsterkeit, schleppende Passagen so wie wütender Black Metal Zorn und immer absolut passende Melodien, das ist es, was „Human Breed“ so stark macht. Der Sound ist klar, aber keinesfalls glatt gebügelt und der heisere, charismatische Gesang vermag die düstere, melancholische Atmosphäre zu intensivieren. Besonderes gut gefallen mir vor allem auch die „kreischenden“ Gitarren, die immer wieder ihre Schreie voller Qual und Pein ausstossen (das Paradestück dazu ist gewiss „Newborn World As We Know It“). Das mit fast 8 Minuten Spielzeit längste Stück ist in meinen Augen auch das stärkste des Albums, so dass ich als Anspieltipp ohne Vorbehalt „Dreaming With The Dead“ anführen möchte.
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