Plan E ist ein Projekt des Herrn Lehtosaari (Ex-Member von Impaled Nazarene). Eine Non-Guitar-Band basierend auf Bassgitarre, Synthesizer, Drums und Stimme. Fehlt da nicht die Gitarre im Klanggebilde? Nicht wirklich, da Plan E mehr auf schwebendem New Wave als auf erdigem Rocklärm baut. Der recht spärlich anmutenden Instrumentierung wird dadurch mehr Platz eingeräumt und so eine teils melancholische, teils spacige Grundstimmung hervorgebracht. Das klingt zwar vom Prinzip her zunächst recht eigen, aber die Idee dahinter ist beileibe nicht neu. Genauer gesagt klingt das Material in seinen ruhigen Momenten stark nach Joy Division, als diese die Gitarren beiseite legten und mit Synthies dem Post-Punk eine neue Facette verliehen. Das zurückhaltende Drumming, die sparsamen Synthieflächen und die weiche Stimme von Herrn Lehtosaari (der hier mit übermäßigem Schmierseifen-Pathos Ian Curtis zu imitieren versucht) versagen allerdings jeglicher Intensität. „Best Kept Secret“ klingt durchgehend nach einem altersschwacher VW Polo bei der Fahrt mit gezogener Handbremse. Wenn nicht über kurze Strecken mal der verzerrte Bass zum Einsatz käme, würde sich das komplette Album in einer tristen Gleichförmigkeit verlieren, der es deutlich an Dynamik und Ausdruck fehlt. Das aber hat nichts mit dem Verzicht auf Gitarren zu tun, sondern resultiert aus der Stil-Ausrichtung des kompletten Projektes. Das Songwriting weist zwar ein gutes Gespür für Harmonien auf und einige guter Ideen auf, aber die Songs sind langatmig und monoton strukturiert und die Umsetzung erscheint kraftlos und lethargisch. Selbst die stellenweise aufgefahrene Schwermut verkümmert auf dem Weg zwischen Box und Ohr zu seichter Belanglosigkeit. So verfehlt Plan E die Wirkung bei mir, es sei denn man wollte mich in den Schlaf wiegen. Der halbherzige Versuch unkonventionelle Musik erschaffen, kann man hier nicht als Entschuldigung für uferlose Langeweile unterbreiten, zumindest mir nicht.
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