Lacrimas Profundere
Paradise Lost

Abseits ihrer Tour im Vorprogramm von HIM, spielten PARADISE LOST zwei zusätzliche Konzerte während der Day-Offs in Stuttgart und Saarbrücken. Während sie mit den Mannen um Frontdiva Ville Valo vor einem Mainstream Publikum als Anheizer fungierten, und vielleicht auch den einen oder anderen neuen Fan hinzugewinnen konnten, konnten sie bei diesen beiden Auftritten ganz auf ihre ergebene Anhänger bauen. Da mich PARADISE LOST schon mein ganzes Metallerleben hindurch begleitet haben, war es für mich selbstverständlich, auch diesem Konzert wieder bei zuwohnen.

Pünktlich zum offiziellen Einlass um 19.30 Uhr im LKA Longhorn machte sich erstmal ein wenig Ernüchterung breit. Gerade einmal vielleicht 200 Leute waren um diese doch recht humane Uhrzeit anwesend, viel zu wenig! Gerade bei einer früher so wegweisenden Band, welche ganze Legionen an Gruppen beeinflusst hat, nicht zuletzt sicherlich auch HIM, sollte doch mehr los sein. Glücklicherweise wurde es im Laufe des Abends noch voller, auch wenn das LKA doch noch weit davon entfernt war, ausverkauft zu sein.

LACRIMAS PROFUNDERE

Gegen 20.30 Uhr enterten LACRIMAS PROFUNDERE die Bühne. Im Vorfeld bekam ich mit, dass sich deren Schlagzeuger Karl die Hand gebrochen hatte, so dass sich Aushilfsdrummer Dominik das Set innerhalb von 2 gemeinsamen Proben draufschaffen musste. Hierfür gebührt ihm Respekt, denn er zog sich Live wirklich achtbar aus der Affäre! Musikalisch zocken LACRIMAS PROFUNDERE zeitgemäßen Gothic Rock, welcher für meinen persönlichen Geschmack etwas zu kommerziell, massentauglich, will sagen seicht daherkommt. Heruntergestimmte Gitarren, die rhythmisch simpel riffen, eingängigste Keyboardmelodien, Refrains ohne Ende – diese Musik funktioniert sicherlich auch im Radio ganz gut. Mich selbst ließen aber Stücke wie „My Velvet Little Darkness“, „Again It’s Over“, „Sweet Caroline“ oder „Amber Girl“ eher kalt. Auch das Publikum reagierte bis auf wenige Ausnahmen eher verhalten, mehr als anständigen Applaus gab es erstmal nicht.

Sicherlich trug dazu auch ein wenig der viel zu höhenlastige Sound bei, der zudem auch noch etwas verzerrt war. Etwas unverständlich, da man im LKA eigentlich normalerweise mit einem hervorragenden Klang verwöhnt wird. Mit dem straighten Rocker „For Bad Times“ taute dann doch das Publikum auf und LACRIMAS PROFUNDERE wurden ganz ordentlich abgefeiert. So richtig im Griff hatten sie die Halle aber auch bis zum Ende ihres Auftrittes nicht.

Setlist LACRIMAS PROFUNDERE:

My Velvet Little Darkness
Again It’s Over
Sweet Caroline
Amber Girl
My Mescaline
For Bad Times
Should
To Love Her On Knees
One Hope’s Evening
Ave End