Wolln‘ wa‘ wetten! Jeder von uns war bestimmt mehr oder minder gezwungen irgendetwas aus dem Hause Glow zu hören. Ich jedenfalls konnte nur schwerlich der Dauerberieselung per Radio und TV entkommen. Dabei sind Glow eigentlich noch nie eine große Nummer gewesen, mehr so eine Marketing-Hoffnung, auf deren Basis man sich zum Beispiel mit „President Of Boarderland“ an die Zielgruppe „Trendsport“ anzubiedern versuchte. Ob ihnen bisher der kommerzielle Erfolg beschert wurde, kann ich nicht beurteilen, aber allein die derzeitige Aktivität von Glow könnte man als „ja“ werten. „Ordinary Girl“ ist ihre neue Single und ein weiterer Beweis, warum diese Band mir weiterhin suspekt bleiben sollte. Nichts gegen Popmusik an sich und über Anti-Mainstream-Dogmen kann man meinetwegen auch hinwegsehen, aber was Glow hier mal wieder abliefern ist ein lächerliches Stück Plastik ohne Identität. Maßvoll glattgebügelt und airplaystrategisch überproduziert ist denn auch die A-Seite, der Midtempo-Song „Ordinary Girl“, jenseits vom eigentlichen Bandsound angesiedelt. Die zweite Nummer „Sonny Boy“ ist hingegen eine flotte Fun-Punk-Nummer, die wie eine schleimig harmlose Kindergarten-Pop-Version der Ärzte anmutet. „Longing For The 70ies“ ist die halbwegs ordentliche B-Seite. Zwar mit gelungenem Refrain, aber wie bei allen Glow-Tracks wird die Hookline praktisch bis zum Erbrechen ausgekostet. So ist es nun mal, wenn sich die oberste Leitlinie im ewigen Geifern nach DEM penetranten Ohrwurm schlechthin selbst verrät. Es ist ihnen tatsächlich gelungen, Songs zu kreieren, die man bereits während des ersten Hörens mitsingen kann. Genauso schnell beginnt einen Glow’s Pseudo-Alternative zu langweilen, beizeiten sogar zu nerven. Wer über musikalischen Geschmack verfügt, dem sollte bei dieser überzuckerten Massenware schlecht werden. Wenn dies nicht der Fall ist, bitte umgehend den Arzt aufsuchen und Ohren + Geschmacksnerven überprüfen lassen!
Das sich so eine Band auf diese Seite verirren muss! 🙂