Volbeat
Volbeat
Konzertbericht
VOLBEAT gehören zum Frischesten und Besten, was der Heavy-Rock-Sektor in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Nach zwei feinen Alben und dem damit verbundenen Hype, begab sich das dänische Quartett im April auf Headliner-Tour durch deutsche Städte, um auch auf Klub-Brettern rundum zu überzeugen.
„Your are crazy – and I love it!“ Dieser Satz wird Michael Poulsen, Sänger und Gitarrist, nicht nur in Berlin diverse Male über die Lippen gekommen sein, denn mit 90 Minuten Spielzeit und auch sonst betont einnehmendem Auftreten, ließ man keine Wünsche offen. Das zahlreich erschienene Publikum reagierte dementsprechend begeistert. Die an den simplen, aber effektiv groovenden Sound von METALLICA erinnernde Instrumental-Abteilung zockte ihren Stiefel routiniert runter, wobei sich vor allem Bassist und Schlagzeuger im Hintergrund hielten. Das Posing teilten die Gitarristen unter sich auf und Poulsen spielte auch schon mal kurz Songs von METALLICA und SLAYER an. Seine Lemmy-Imitation war ebenfalls nicht zu verachten („Louder? We are not MOTÖRHEAD!“). Außerdem teilte er seine Flasche Jack Daniel’s mit den ersten Reihen, die sich beim zweiten Mal prompt so üppig bedienten, dass ihm nur noch ein resigniertes „You are welcome“ übrig blieb. Selbst als ihm beim Stagediven jemand offenbar etwas zu fest an den Eiern packte, folgte nach dem ersten Schmerz ein Dankeschön. Die Schleimerei ist allerdings auch verständlich, bedenkt man die Sympathie, die der Gruppe von allen Seiten entgegenschlägt. Bei den Zuschauern fanden sich Anhänger der Turbojugend, genauso wie Metal- und Hardcore-Fans. Nur größere Label scheinen sich vor VOLBEAT irgendwie zu fürchten…
Entertainment-Qualitäten hat die Band jedenfalls auch auf der Bühne bewiesen. Trotz der relativ langen Auftrittszeit, wurde es nie langweilig, der Sound ließ keine Wünsche offen und Poulsen brachte seinen eigenwilligen Gesang erstklassig unters Volk. Vom Debüt wurden beispielsweise ’Rebel Monster’, ’Pool Of Booze, Booze, Booza’ und ’Soulweeper’ angestimmt. Am Ende vermisste sicherlich niemand einen Song, da sich VOLBEAT praktisch durch ihr komplettes Material gespielt haben dürften. Klar, manchmal hat man das Gefühl, dass beim Songwriting noch mehr gehen könnte, doch diesen kleinen Kritikpunkt gleicht die Band durch ihre Einflüsse aus der Rockabilly-Ecke sowie den gelegentlichen Einsatz einer akustischen Gitarre locker wieder aus. Deutlich unterhaltsamer und spannender als der Durchschnitt, werden sie in diesem Jahr folgerichtig auch noch diverse Festivals mit ihrer Anwesenheit beehren. Darunter befindet sich das With Full Force, auf dem ebenfalls SMOKE BLOW auftreten, die im vergangenen Jahr ein ähnlich breit gestreutes (Insider-)Publikum ins Knaack zogen. Wer also glaubt, harter Rock könne nicht mehr rocken, geschweige denn eigenständig sein, darf sich von diesen Gruppen eines Besseren belehren lassen.
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