Nitrolyt
X-Mas Metal Invasion 2006
Konzertbericht
Am 8. Dezember fand in der Faust die X-Mas Metal Invasion statt, ein langer Abend voll Metal und weihnachtlicher Freude – zumindestens für das Metallerherz.
Für gewöhnlich ist es ja so, dass ein eher mittelmäßiger Act die Rolle des Openers zugeschrieben bekommt, um dann die Massen zu Beginn etwas in Wallung zu bringen – nicht der schönste Part, wenn für den Abend mehrere Bands geplant sind.
Zu Weihnachten, wie wir wissen, ist allerdings alles anders; so begaben sich nach dem Soundcheck, der ca. eine halbe Stunde nach dem Einlass beendet war, zwei lustige Gestalten auf die Bühne, um die bereits angekommenen Leute mit einem Hörspielauszug zu erfreuen.
So früh waren kaum Leute in der Halle, wir waren sehr pünktlich, doch die wenigen, die den Vortrag verfolgten, bekamen schon den ersten Spaß geboten – dieser „Act“ war definitiv amüsant.
Weihnachtlich ging es auch weiter: FÜRST BLACK gab inbrünstige Gedichtsrezitationen und weihnachtliche Klassiker auf der Akustikgitarre zum Besten. Dabei war der Saal schon etwas gefüllter und somit die Lacher lauter – „Knecht Ruprecht“ oder „In Der Weihnachtsbäckerei“ gegrowlt, ja, das gibt es auch nur in der Weihnachtszeit.
Die erste wirkliche Band die auftrat war dann NITROLYT, die aus dem fernen Sachsen nach Hannover kamen. Leider, so wurde es zu Beginn verkündet, war deren Bassist erkrankt – somit sah die Bühne etwas leer aus und ein Instrument fehlte, was die Band aber nicht am Auftritt hinderte. Wenn man über das Fehlen des Basses einmal hinwegsieht, hat die Band eine wirklich gute Performance abgeliefert; der Sound war relativ abgewogen, nur der Sänger hätte etwas mehr Lautstärke vertragen können, leider gingen die Vocals im Gesamtsound etwas unter. Allerdings waren die Vokals vom gesangtechnischen her eh nicht ganz auf meiner Wellenlänge: Sie bewogen sich durchgehend im Bereich des Cleanen, stellenweise waren sie etwas lauter geschrieen. Als Vergleich fiel mir spontan James Hetfield ein. Technisch gab es nichts auszusetzen, der Gitarrist bewies Fingerfertigkeit, der Schlagzeuger spielte konsequent im Rhythmus und auch das Keyboard untermalte die ganze Musik passend mit netten Melodiebögen. Allgemein ging man progressiv und dementsprechend technisch sehr fein zu Werke und lieferte eine stimmige Show.
Die Band spielte ein Set von sieben Songs, einer davon war eine metallische Version von „Winter Wonderland“, was nicht nur spaßig war, sondern auch zum Motto des Abends passte.
Das Publikum war zwar noch etwas zurückhaltend kritisch, jedoch war merklich zu spüren, dass der Auftritt Anerkennung und Gefallen fand. Letzten Endes war sogar das Fehlen des Basses verschmerzbar, eine gute Leistung!
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