36 Crazyfists
Trivium, 36 Crazyfists und DevilDriver live in Stuttgart
Konzertbericht
Stellt Euch vor es ist WM und keiner geht hin. Weil alle bei TRIVIUM sind. Obwohl am Abend zur besten Sendezeit die Partie Spanien – Tunesien im Stuttgarter Daimler-Stadion stattfindet und die Stadt schon den ganzen Tag über von zahllosen Fans in spanischen und tunesischen Farben überschwemmt wird, ist die altehrwürdige Röhre restlos ausverkauft. Der Grund dafür: TRIVIUM. Wer auch sonst? Der Hype um die Band nimmt so langsam Züge an, die man sonst nur von Pop-Idolen kennt. Bereits lange vor Einlass versammeln sich die Kids vor der Röhre und lassen jedes vorbeistreunende Bandmitglied der an diesem Abend beteiligten Combos nur gegen Wegzoll in Form von Fotos und Autogrammen passieren. Die Preise, die vor der Halle unter der Hand für Tickets gezahlt werden, liegen mit bis zu 50 Euro beim Dreifachen des regulären Preises. Das Durchschnittsalter der Fans mit etwa 17 oder 18 Jahren dagegen deutlich darunter. Keine Frage: diese Band ist gefragt. Vor dem Gig unterhielt ich mich darüber mit Drummer Travis. Wie die Band den ganzen Rummel erlebt, lest Ihr im Interview. Mit dabei haben die Florida-Boys an diesem Abend ihre Labelkollegen von DEVILDRIVER und 36 CRAZYFISTS, die seit Anfang Juni mit ihrem neuen Album „Rest Inside The Flames“ auf der Matte stehen.
Auffällig ist, dass bereits bei DEVILDRIVER der Saal bumsvoll ist. Zwar kann ich das sowohl bei den Kaliforniern („Es war in Santa Monica im letzten Jahr, da traf ich sie in einer Hafenbar…“ – hehe) und den sechsunddreißig verrückten Fäusten nicht ganz nachvollziehen, da sich meine Neo-Thrash-/Metalcore-Euphorie doch arg in Grenzen hält, anscheinend stehe ich damit – zumindest an diesem Abend – aber allein auf weiter Flur. Wobei „weite Flur“ beim Gedränge, das in der Röhre herrscht, doch eher ein utopischer Zustand ist. DEVILDRIVER legen los, und zwar ordentlich, und bringen den Saal gehörig zum Kochen. Und das nicht nur im übertragenen Sinne. Nicht nur die schon zu früher Stunde gut mitgehenden Leute, sondern auch die entstandene Hitze sorgen für reichlich Schweißausbruch. Dass die Teufelsfahrer dabei „nur“ Opening Act sind, merkt man weder der Band noch dem Publikum zu irgendeinem Zeitpunkt an. Beide geben alles, und das bei dieser Hitze! Auch musikalisch lässt die Band nix anbrennen und gibt dem Volk, was es verlangt. Ihnen gleich tun es im Anschluss die 36 CRAZYFISTS. Was für ein dämlicher Bandname ist DAS eigentlich? Mein lieber Scholli, dagegen ist ja selbst BULLET FOR MY VALENTINE noch eine geglückte Nomenklatur. Dass die Mucke allerdings mehr zählt als der Name, zeigt sich, sobald die vier Kerle aus Alaska die Bretter betreten, die an diesem Abend die Welt bedeuten. Wer denkt, das Stuttgarter Publikum hätte sich bei DEVILDRIVER und der brütenden Hitze (hatte ich die eigentlich schon erwähnt?) übernommen, wird eines besseren belehrt. Ich sag nur Circlepit. Und das sagt Frontbulle Brock auch. Und zwar nicht nur einmal, und die Leute ticken aus. Moshen, circlepitteln und mitsingen gehen dem nimmermüden Publikum mit unglaublicher Konstanz aus dem Leib. Die Band dankt es mit einem tighten, druckvollen Gig.
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31.07. - 02.08.25 | metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Bloodclot und KrisiunFlugplatz Roitzschjora, Roitzschjora |
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