Subway To Sally
Subway To Sally

Der Spruch ‚alle Jahre wieder‘ trifft wohl bei kaum einer Band so ins Schwarze, wie bei den Potsdamern von Subway to Sally. Zumindest die Eisenbahnhalle im schönen Losheim wird stetig am zweiten Weihnachtstag besucht und ist jedes Jahr früher ausverkauft. Diesmal war das letzte Ticket bereits zwei Wochen vor Konzert vergeben (was für saarländische Verhältnisse nicht zu unterschätzen ist). Vielleicht ist deshalb auch die Organisation etwas zu verworren gewesen, und konnte einige Besucher nicht daran hindern noch kurz nach Einlass beim Abendkassenschalter nach Karten zu fragen. Ebenso erging es dem örtlichen Wochenspiegel, der das Konzert leider erst in einer Ausgabe anpries, die erschien als Weihnachten schon längst vorbei war. Sei’s drum, der Show hat das alles keinen Abbruch getan.

Vorgruppe war dieses Jahr niemand anderes als die umfeierte Truppe LEAVES EYES, um die akzentfrei Deutsch sprechende Norwegerin Liv Kristine. Wie schon letztes Mal bei den Kollegen von LACRIMAS PROFUNDERE bleibt die große Euphorie bei den meisten der Subway-Fans zwar aus, doch an der starken Perfomance der Band kann das beim besten Willen nicht gelegen haben. Nach dem obligatorischen Seefahrer-Intro geht es mit dem „Norwegian Livesong“ voller Inbrunst, und mit einem etwas matschigem Sound los. Das sollte zwar bei Subway erwartungsgemäß noch schlimmer werden (kein Wunder bei den vielen Instrumenten), lässt aber etwas den glasklaren Sound von Lacrimas 2004 doch irgendwie missen. Spätestens aber als Atrocity-Frontmann Alexander Krull bei „Farewell Proud Man“ auf die Bühne stürmte und mit gut gelauntem Moshen und Grunzen die Fans animierte, war über diesen Makel schnell hinweggesehen. Es folgte ein grober Querschnitt durch die bisherigen beiden Alben der Band, der aber bis auf die letzten drei Songs „Leaves‘ Eyes“, „Solemn Sea“ und dem Kracher „Elegy“ live etwas an Intensität verlor und dem verwöhnten Durchschnitts-Subwayfan eher skeptisch zurückließ. Alle anderen hatten dennoch ne Menge Spaß und wurden gut gelaunt in die Umbaupause entlassen.

Setlist:

Intro
Norwegian Lovesong
Farewell Proud Men
Ocean’s Way
Take Of The Seamaid
Temptation
The Thorn
Leaves‘ Eyes
Solemn Sea
Elegy