Mortician
Mortician
Konzertbericht
Die einen nutzen jede Gelegenheit um ihren gehörnten Meister zu preisen, die anderen kriegen mal eben Probleme, weil ihr Bassist und Grunzer Will Rahmer (siehe Foto) es für eine knorke Idee hält, seinem polnischen Taxi-Fahrer eine Klinge unter die Nase zu halten (auf der AKERCOCKE-Homepage steht übrigens was von „Krankheit“). Zumindest in Berlin mussten die amerikanischen Kultrumpler MORTICIAN aber noch nicht auf Aushilfskräfte aus den Reihen von BLOOD RED THRONE und AKERCOCKE zurückgreifen. Im K17 waren also alle Bands noch vollständig am Start.
Ca. 170 Leute hatten sich bei einem Eintrittspreis um die 15 € im Konzertraum verteilt, als die Norweger BLOOD RED THRONE die Bühne betraten. Mit misanthropischen Sprüchen („Die Erde wird diesen dreckigen Abschaum namens Menschheit schon auslöschen.“ „Es geht um Gore, Verstümmelung und Brutalität.“ „Ich mag keine Marmelade.“) haben die sich in metal.de-Interviews auch nie zurückgehalten, waren auf der Tour folglich in bester Gesellschaft. Fein und sauber wurde gegurgelt was die Stimmenbänder hergaben, während die Saitenfraktion zum kollektiven Haareschütteln ansetzte. Sympathisch und gut präsentierter Death Metal … irgendwie überkamen mich spontan Edguy-Assoziationen!? Gespielt wurde unter anderem der Titeltrack des ersten Albums „Monument Of Death“.
Während ich vorher schon das merkwürdige Vergnügen hatte, AKERCOCKE ein paar Statements abzuknüpfen, kamen nun die restlichen Anwesenden in den Genuss der Briten. Zuvor brauchten diese allerdings noch einige Zeit zur Feinabstimmung des Sounds. Außerdem durfte man sich über einen Laptop auf der Bühne wundern, über den während des Gigs per Media Player Sound-Schnipsel abgespielt wurden. Windows XP? Teuflisch, teuflisch…
Die Form ihres aktuellen Albums konnten AKERCOCKE aber nicht ganz bestätigen. Spieltechnisch war das Gebotene zwar überwiegend einwandfrei und sehenswert, wie zum Beispiel David Gray, der seine schnellen Parts mit Tea-Time-Gemütlichkeit runterknüppelte oder Jason Mendonca, der trotz Doppelbelastung durch Gitarre sowie Mikro überzeugte, aber wirklich mitreißen konnte der etwas klinisch wirkende Auftritt die Menge nur mäßig. Und das bei voller Licht- und Nebelunterstützung. In Anzügen war man übrigens nicht aufgetreten, dafür zogen sich AKERCOCKE immerhin schwarze Hemden an. Soll dem Vernehmen nach auch schon schwer genug sein, die Dinger auf Tour sauber zu halten. Vor dem letzten Song wurden noch „our fucking brothers“ angekündigt, bevor die Band nach gut 40 Minuten von der Bühne verschwand. Playlist: Scapegoat, Verdelet, Of Menstrual Blood And Semen, Son Of The Morning, Becoming The Adversary, The Penance, Eyes Of The Dawn, Enraptured By Evil
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