So wie Agnostic Front für New York, so stehen Slapshot für Bostoner Hardcore. Seit mittlerweile 20 Jahren beißen sie sich nun durch und mit Ausnahme der Groove-Rock-Ausflüge auf „Blast Furnace“ und „Unconsciousness“ haben Slapshot ansonsten durchgehend den klassischen Hardcore zelebriert. In den letzten Jahren ist es verdammt ruhig um Slapshot gewesen, doch diese Stille wird nun mit einem neuen Album durchbrochen: „Digital Warfare“. Es sollte eigentlich keinen überraschen, dass Slapshot weiterhin unbeirrt ihrem „Olde Tyme Hardcore“ frönen und auf ihre Trademarks setzen. Schnelle, punkige Geschosse ohne Kompromisse, ausgestattet mit einer Menge Mitbrüllgelegenheiten und dem keuchenden Aushängeschild Jack Kelly an vorderster Front. Von der Produktion bis zu den Riffs ist alles ziemlich roh und schnörkellos gehalten… eben 100% Oldschool. Dennoch klingt „Digital Warfare“ nicht nach Museum, sondern tönt recht frisch und auf hohem Energielevel. Entsprechend auch die Texte, die eher Anti-Nostalgie vermitteln („Spirit Of 81“) und das aktuelle Mitläufertum („Stupid Fucking Kids“, „Had It With Unity“) anpragern. Also alles beim Alten. Natürlich ist es nicht verwunderlich, dass sich bei Slapshot mehr und mehr eine gewisse Routine eingeheimst hat, schließlich weiß die Band und allen voran Ur-Member Kelly, was sie ihren Fans servieren müssen. Und dazu gehören nun mal keine Innovationen. Aus diesem konsequentem Oldschoolbrett resultieren daher zwangsläufig gleichförmige Standard-Songs. Soll aber kein Vorwurf sein, denn ihr aktuelles Album funktioniert wie es funktionieren soll: als straighter Tritt in den Hintern. Genre-Freunde und Fans kommen auf ihre Kosten. Auf andere Hörer haben es Slapshot eh nicht abgezielt. Knappe 7 Punkte.
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