Whitechapel & Walking Dead On Broadway
exklusiv in Stuttgart
Konzertbericht
Die großen Festivals schreiben den Bands in den Vertrag immer einen Gebietsschutz: Spielt ihr bei uns, dürft ihr innerhalb von so vielen Tagen nicht innerhalb einer Distanz von so vielen Kilometern um das Festival herum spielen. Da hat man dann in einer Stadt wie Stuttgart das Glück Bands wie WALLS OF JERICHO, KVELERTAK, WHITECHAPEL, RED FANG oder CANNIBAL CORPSE innerhalb der Woche in zu kleinen Clubs sehen können, nur weil es in der Nähe kein großes Festival gibt.
Dieses Mal sollten es also WHITECHAPEL und WALKING DEAD ON BROADWAY an einem Mittwoch im Universum sein. Wie auch schon am Tag zuvor bei RED FANG trifft man sich vorher im Biergarten des Goldmark’s, um sich um den Flüssigkeitshaushaltes des Körpers zu kümmern. Ein paar Wochen vor dem Konzert wurde ausverkauft gemeldet, zwischen den Festivals spielen WHITECHAPEL schließlich in Deutschland exklusiv nur in Stuttgart. Und so oft bekommt man nicht die Gelegenheit, die Amerikaner abseits eines Festivals oder eines großen Tourpaketes live zu sehen.
WALKING DEAD ON BROADWAY eröffnen den Abend
Pünktlich um 20 Uhr stehen die Leipziger WALKING DEAD ON BROADWAY auf der Bühne, die erstmal mit Soundproblemen zu kämpfen haben und auch danach nicht viel mehr als Standard-Deathcore anbieten können. Doch um als Opener gut angenommen zu werden, scheint das zu reichen. Sie sind ja schließlich auch nicht die Unsympathen, bedanken sich eifrig hier und heute spielen zu dürfen und stehen nach der Show, die eine halbe Stunde dauert, den Fans noch Rede und Antwort.
Aber wegen WALKING DEAD ON BROADWAY ist niemand gekommen, alle wollen den Headliner sehen. Ein Grund dafür ist vielleicht, dass WHITECHAPEL mit ihrem aktuellen Album „The Valley“ noch gar nicht in Deutschland getourt sind. Der andere Grund ist natürlich, dass die Band von Anfang an der heißeste Scheiß im Deathcore-Sektor ist und auch nach über zehn Jahren mit an der Spitze des Genres steht.
Galerie mit 14 Bildern: Walking Dead On Broadway - live in Stuttgart 2019WHITECHAPEL heute mal kompakt
Pünktlich um 21 Uhr stehen jetzt also WHITECHAPEL auf der Bühne und nach dem ersten Song und sehr schlechtem Sound brüllen sich Sänger Phil Bozeman und der Soundtechniker erstmal über ihre Mikrophone an. Da der Verantwortliche für das Licht kurz vor dem Auftritt verschwunden ist, bedient der Soundtechniker beide Pulte und verzichtet ab dem zweiten Song darauf etwas am Licht zu ändern. Dann bleibt es halt bei den roten Scheinwerfern das komplette Konzert und er widmet sich den wichtigeren Dingen wie dem Sound.
Dabei stellt sich aber die Frage, warum WHITECHAPEL drei Gitarristen haben? Zu hören bzw. zu unterscheiden sind diese an diesem Abend nicht und auch sonst geht vieles unter. Egal, dem Publikum gefällt’s und die Band wird nach jedem Song gefeiert. Als sie das erste Mal nach 30 Minuten die Bühne verlässt, gibt es sogar „WHITECHAPEL“-Sprechchöre.
Nach 45 Minuten geht man wieder von der Bühne, zieht ordentlich an der E-Zigarette und Sänger Phil macht die Ansage, dass man aber noch ein paar Songs hätte. Ok, jetzt also schon die Zugabe, um 21:58 Uhr gehen WHITECHAPEL endgültig von der Bühne und es kommt Musik vom Band. Das Universum feiert die Band mit Sprechchören, aber niemand lässt sich sehen und als der zweite Song vom Band kommt, hören auch die Sprechchöre auf und viele Leute gehen aufgrund der Länge der Show enttäuscht nach Hause.
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