Deine Lakaien
Deine Lakaien
Konzertbericht
Das Provinstädtschen Kaiserslautern wird nicht oft von Größen der schwarzen Szene heimgesucht, doch es scheint als haben Deine Lakaien Gefallen an dieser doch recht beschaulichen Stätte gefunden. So ist man nun, nach dem man im Frühjahr die großen Clubs beackert hat, wieder an den Gestaden der „Kammgarn“ gelandet, jenem Club, auf dessen Bühne sich die Band schon auf der WinterFishTestosteron Tour wiederfand. Doch ehe man den schwarzen Gestalten die Ohren verwöhnen durfte zeigten Carpe Diem, daß sie eine doch würdigere Vorband waren als die jene der Frühjahrstour, deren Name schnell in Vergessenheit geriet und auf allen Konzerten meist nur vollkommenes Schweigen erntete. Es ist nicht leicht für eine Band von solchem Status zu eröffnen, doch Carpe Diem machten ihre Sache ganz manierlich. Die Mischung aus EBM und Synthpop schien das Publikum wenigstens teilweise zufriedenzustellen, auch wenn ich der Meinung bin, man hätte die blauhaarige Geigerin ruhig etwas öfters hören können. Die Band wurde sogar mit einem Anerkennungsapplaus bedacht, von Zugabe-Rufen sah das Publikum allerdings ab. Mehr Bewertung will ich mir auch nicht über die Band erlauben, zu wenig bin ich mit dem Material vertraut und zu wenig sagte dieses Konzert über die zwei Männer und die blauhaarige Dame aus. Kaum ließ sich Herr Veljanov blicken begann die Menge zu erwachen. Das Phänomen kreischender Teenies scheint sich nun auch schon bei Deine Lakaien eingeschlichen zu haben, doch größere Zwischenfälle mit Ohnmachtsanfällen oder Anerkennungszuspüchen in Form fliegender Damenunterwäsche blieben glücklicherweise aus. So durfte man zwei Stunden lang in der musikalischen Welt der Vier Akteure schwelgen, die von ruhigen und besinnlichen Stücken (Into my Arms) über wahnsinnig aufpeitschende Kracher (Mirrormen) bis hin zu Klassikern reichte (Dark Star, Love me to the end, Return, Fighting The Green). Dabei gab es in der Bühnenumsetzung der Stücke viel Neues zu entdecken und selbst für Dauerbesucher gab es sicherlich die ein oder andere Neuigkeit. Mit Ansagen hielt sich Herr Veljanov allerdings ungewöhnlicherweise stark zurück, was allerdings der Musik keinen Abbruch tat. Äußerst routiniert (im positiven, wie im negativen Sinne) ließ man so nicht viel Kritik aufkommen und entließ die begeisterte Menge zu einer ungruftig frühen Stunde in ihr nächtliches Treiben. Unschöne Geschichte am Rande: Als ein begeisterter und etwas übertrieben geschminkter Fan Multiinstumentalist Michael Popp um ein Autogramm bat, wies dieser ihn schroff mit der Bemerkung, er könne dann den ganzen Abend Autogramme geben, zurück. Schade, solch ein arrogantes Verhalten hätte die Band nicht nötig…
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