Und schon wieder Kanada. Nachdem zuletzt schon hervorragende Alben von GATEKEEPER und TRAVELER erschienen und dank dem „Trapped Under Ice“-Sampler auch kleine kanadische Bands in Europa Fuß fassen konnten (FREEWAYS spielen auf dem STORM CRUSHER. Wuhu!), kommt das Album der Stunde von RIOT CITY. Eigentlich erschien es erst am 17. Mai, aber weil auf dem YouTube-Kanal „NWOTHM Full Albums“ ein Monat vorher bereits das komplette Album hochgeladen wurde, waren sie schon zuvor in aller Munde. Davor haben sie schon 2014 die EP „Livin‘ Fast“ rausgebracht.
RIOT CITY bieten mindestens zwei Hits
Es ist ziemlich beeindruckend, was RIOT CITY für einen Erstling hier abliefern. NWoBHM klassischer Prägung. Glücklicherweise nicht stumpf, sondern ziemlich gut verpackt. Das merkt man beispielsweise am epischen Hit ‚The Hunter‘. Der Song legt in nur sechs Minuten eine unglaubliche Reise hin, von typischem NWoBHM über einen epischen Mittelteil zu Speed-Parts und wieder zurück. In Kombination mit einem knackigen Refrain kann sich dieses Stück zu einem der Hits der ersten Jahreshälfte mausern. ‚In The Dark‘ fängt zunächst als Ballade an, wandelt sich dann aber zur Heavy-Metal-Nummer par excellence. Auch hier zeigt sich Hit-Potenzial.
Obwohl der martialische Schrei zu Beginn von ‚Warrior Of Time‘ Assoziationen an ENFORCER zu ihren Speed-Metal-Tagen weckt, so ist der Opener erstaunlich langsam. Dabei kristallisiert sich hier schon heraus, dass die hohen Schreie wegen ihrer Quantität der „Love Or Hate“-Punkt des Albums sind.
Bei dem folgenden Titeltrack handelt es sich dann aber um die erhoffte Speed-Metal-Nummer. Und hier gehen die Kanadier ziemlich versiert zu Werke. Das einzige Überbleibsel von der EP ‚Livin Fast‘ wirkt banal, durch den eingängigen Refrain schon gefallsüchtig um es überspitzt auszudrücken. Funktioniert live bestimmt, steht hier aber den anderen Nummern nach.
„Burn The Night“ bietet feinsten Achtziger-Metal
Mit RIOT CITY gibt es wieder einen hörenswerten Heavy-Metal-Import, der ein gutes Händchen für’s Songwriting hat. Mit ‚The Hunter‘ und ‚In The Dark‘ sind einige Songs enthalten, die es auch in die Festival-Playlisten schaffen sollten. Eine eigene Note lässt sich hier aber vollständig vermissen, was den Hörspaß nicht vermindert, aber diese Scheibe ausschließlich für Achtziger-Metaller interessant macht. Und die werden hiermit natürlich helle Freude haben.
Gefällt mir gut, einige sehr geile Priest-Reminiszenzen. Die betreiben ihr 80s-Worshipping auf jeden Fall frisch und energiegeladen, macht Spaß.
Klasse Debut!