Russkaja
"...und wenn sie es nicht lieben, dann machen sie was im Zelt - hoffentlich Liebe!"
Interview
Kein Mensch ist illegal
“No One Is Illegal“ – mit diesem Statement haben RUSSKAJA nicht nur hier auf metal.de 9 von 10 Punkten abgeräumt, sondern auch auf einer umfang- und erfolgreichen Tour durch Deutschland und Österreich Tausende Menschen erreicht. Sänger Georgij Alexandrowitsch Makazaria hat sich während der Tour für uns die Zeit genommen, ein paar kurze Fragen zum Album und zur Tour zu beantworten.
metal.de: RUSSKAJA ist eine Band, die bei vielen Fans wohl erster Linie für energetische Party- und Tanzlieder bekannt ist. Nun beinhaltet euer neues Album “No One Is Illegal“ zwar auch genügen Lieder zum Feiern, aber auch einige ernste und nachdenkliche Töne. Hattet ihr vor Veröffentlichung Angst, vielen Fans damit vor den Kopf zu stoßen?
Georgij Alexandrowitsch Makazaria: Nein, keine Angst, hat schon der Hansi Lang gesungen! Unsere Fans sind die leiwandsten! [Wiener Dialekt, Bedeutung: großartigsten, Anm. d. Red.] Schon möglich, dass jemand sich vor dem Kopf gestoßen fühlt, aber da haben wir kein Einfluss darauf und Fans sind das dann keine.
metal.de: Der Grundton des Albums wird mit dem Opener perfekt zusammengefasst. Wie wollt ihr eine “Love Revolution“ starten?
Wir haben bei jedem Konzert unsere „Love Revolution“ es wird die Liebe zelebriert! Jeder der zum Konzert kommt weiß, welche Atmosphäre dort herrscht.
metal.de: Der Titeltrack erzählt eine Geschichte mit einer kraftvollen und politisch bedeutsamen Botschaft. Glaubt ihr, dass eine Band ihre politischen Ansichten heutzutage in ihrer Musik kundtun muss?
Jede Band entscheidet das für sich, bei uns soll die Aussage weniger politisch als human verstanden werden.
metal.de: “Here Is The News“ hat mir zu denken gegeben. Im ersten Moment klang es verdächtig nach “Lügenpresse“, was nach meinem Bild so gar nicht zu RUSSKAJA passen würde. Schlussendlich interpretiere ich die Nummer eher als sarkastische Aufarbeitung von Lügenpresse-Schreiern, wobei eine gesunde Kritik an der medialen Darstellung gewisser Themen sicherlich gerechtfertigt ist. Seht ihr das ähnlich oder interpretiere ich völlig daneben? Seid ihr eher medienkritisch?
Du hast schon richtig verstanden. So wie Du richtig schreibst gibt es Presse, die durch falsche Berichterstattung Meinungen bildet, die dann natürlich fehlgeleitet werden. Das darf nicht passieren.
metal.de: Einer meiner Favoriten auf “No One Is Illegal“ ist “Otets“ aufgrund des persönlichen Themas und der emotionalen Melodie. Wie viel Autobiografie steckt in euren Texten?
In diesem Song steckt sehr viel Persönliches. Den Song habe ich meinem Vater gewidmet, es lässt sich gut einem Vater widmen. Meiner hat sich sehr darüber gefreut.
metal.de: Auf metal.de hat “No One Is Illegal“ 9 von 10 Punkten abgeräumt und auch in der übrigen Fachpresse wird das Album hauptsächlich gelobt. Lest ihr solche Reviews und wenn ja, wie sehr beeinflussen sie euch?
Natürlich sind wir interessiert daran zu erfahren, wie unsere Arbeit ankommt. Und ja, gewissermaßen beeinflusst es uns, wobei jedes Album eine neue Reise ist. Da wird bei den Songs kaum etwas geändert, weil in Kritik des Voralbums irgendwas stand – eher indirekt.
metal.de: Aktuell seid ihr mit den neuen Songs auf Tour. Wie kommen die beim Publikum an im Vergleich zu den alten Hits?
Wir haben die neuen Songs für unser Live –Programm umrangiert. Es klingt oft ganz anders als auf dem Album. So haben die Leute die Möglichkeit, beide Welten zu vergleichen. Wir mischen auch die Songs, es gibt einige unsere Evergreens live zu hören.
metal.de: Ihr tretet als Band auf unterschiedlichen Festivals auf. Von Metal-Festivals wie dem ROCKHARZ OPEN AIR hin zu den Pop-Sausen wie z.B. dem DEICHBRAND Festival – und das nur in diesem Jahr. Wie unterschiedlich reagiert eurer Erfahrung nach das Publikum auf eure Musik?
Die Leute lieben es, egal zu welchem Festival sie gekommen sind, und wenn sie es nicht lieben, dann machen sie was im Zelt – hoffentlich Liebe! Es ist ein schönes Gefühl so vielseitig und divers unterwegs zu sein.
metal.de: Nächstes Jahr gibt es RUSSKAJA 15 Jahre lang. Plant ihr etwas Spezielles für euer Jubiläum? Und wenn ja – was?
Ja, wir planen einen Spezialauftritt in Wien im Musikverein. Es wird eine Reise durch unsere Werke in Unplugged-Version geben, unser Hans-Georg sitzt schon an Partituren – das wird was Besonderes.
metal.de: Vielen Dank für das Interview und viel Spaß noch auf der Tour.
Wer RUSSKAJA live erleben möchte, hat im Herbst die Chance dazu. Die “No One Is Illegal“-Tour wird fortgesetzt! Alle Tourdaten findet ihr hier.
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