Brannthorde - Die Letzte aller Wahrheiten (EP)

Review

Vier Jahre ist es her, dass die Schwarzwälder Black Metaller BRANNTHORDE (aus dem Umfeld von FUCK YOU AND DIE und DER WEG EINER FREIHEIT) ihr Debütalbum „Auf Teufel komm raus“ veröffentlichten. 2019 schiebt die mittlerweile durch Drummer Mike Kadnar (DOWNFALL OF GAIA, BLACK TABLE) zum Trio angewachsene Band ein neues Lebenszeichen in Form der 7″-EP „Die Letzte aller Wahrheiten“ nach – und dabei handelt es sich um ein Release, das so viel Bock auf Mehr macht, dass man hofft, das neue Line-up und die EP kündige ein neues Album an.

„Die Letzte aller Wahrheiten“: Zwei Tracks zwischen MARDUK und NEGATOR

Los geht es mit dem Titeltrack der EP, der mit einem markanten Riff im Downtempo einsteigt, der Hauptteil mit den fiesen Keifvocals von Guiliano Barbieri bewegt sich nur geringfügig flotter voran und legt einen netten Midtempo-Grooveteppich aus. Melodisch ist sie, „Die Letzte aller Wahrheiten“, und schnell wird sie erst nach rund zwei Minuten, als der Song recht plötzlich in ein Blastgewitter ausbricht. Überraschung gelungen!

Weiter geht es mit Track numero zwei der EP, „Gierig für immer“. Dieser schleicht nicht, nein, er startet direkt mit einem Uffta-uffta-Beat in das Geschehen ein, wenngleich BRANNTHORDE trotzdem weit vom handelsüblichen Thrash Metal entfernt sind, bevor hier Missverständnisse aufkommen. Nein, „Die Letzte aller Wahrheiten“ ist eine Black-Metal-EP durch und durch, das beweist das Trio spätestens dann wieder, wenn Barbieris Keifen einsetzt und die Gitarren sich verspielt in MARDUK-ähnliche Gefilde absetzen. Und auch in „Gierig für immer“ setzen sich schließlich die Blasts durch, mit denen BRANNTHORDE, nicht zuletzt wegen der sich weit vom Genrestandard abhebenden Texte, ein bisschen nach NEGATOR klingen.

BRANNTHORDE spielen ihren klassischen Black Metal modern

„Die Letzte aller Wahrheiten“ ist also kein Old-School-Zeugs. Wer sowas sucht und ausschließlich der reinen Lehre huldigt, ist hier also Fehl am Platz. Nein, aber BRANNTHORDE präsentieren eine moderne Black-Metal-EP, die mit Abwechslung, einprägsamen Riffs, gemeinen Vocals und treffsicher eingetrommelten Drums überzeugt. Wem das bei DER WEG EINER FREIHEIT alles zu lange dauert und wer sich wundert, wann es denn mal wieder neuen Full-Length-Stoff von NEGATOR oder DARK FUNERAL gibt, der bekommt mit dieser EP immerhin eine kleine, moderne Black-Metal-Zwischenmahlzeit – und die Hoffnung auf ein neues Album in nächster Zeit.

15.05.2019

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37244 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

18 Kommentare zu Brannthorde - Die Letzte aller Wahrheiten (EP)

  1. azl sagt:

    Und das vom Möller!
    Mich hat die EP beim ersten Durchhören noch nicht so geflasht. Da fand ich das Album besser. Womöglich muss ich dem ganzen einfach noch ein paar Durchläufe geben.

  2. nili68 sagt:

    Das ist nicht wirklich schlecht, klingt mir aber etwas zu klinisch. Außerdem ist das Gekreische mMn übertrieben. NEGATOR und DER WEG EINER FREIHEIT muss man auch nicht unbedingt als positive Referenz sehen..

    1. nili68 sagt:

      Will man eine Referenz für modernen (klinischen) Black Metal wären z.B. SONIC REIGN vorteilhafter.. 😉

      1. ClutchNixon sagt:

        Mal davon abgesehen, dass ich die obigen Negator – Vergleiche nicht nachvollziehen kann (@Gardine: einen Song wie Carnal Malefactor schreiben Marduk in diesem Leben nicht mehr), wirken die beiden Songs hier nervig und einfach nur angestrengt. Das liegt gar nicht mal an den extrakrassen, im übrigen tollen Vocals, sondern viel mehr am verkrampften, ziemlich beschissenen Drumming aus dem ganzen Arm (hatte Tobias Schuler keine Zeit?) und noch verkrampfteren Tremolopicking, wobei wir dann doch wieder bei Marduk wären.

        5/10
      2. ClutchNixon sagt:

        Hä? Inwiefern klingen denn Sonic Reign bitte auf irgendeine Art und Weise klinisch? Du schreibst mal wieder einen Quatsch lieber Nili, wobei wir nun wieder bei deiner Klinik wären😉

      3. nili68 sagt:

        Nagut, trotz deiner Frechheiten versuche ich mal ernsthaft darauf zu antworten, da ich gute Laune habe:

        Klinisch im Kontext zu dem, was ich als echten Black Metal ansehe, nicht im Vergleich zu.. sagen wir Dimmu Borgir. Im Vergleich zu z.B. https://www.youtube.com/watch?v=t-j7hpEDmDk Alles klar?

      4. ClutchNixon sagt:

        „Echter“ Black Metal? Hauptsache du true Nili. Ist doch alles gut.

      5. nili68 sagt:

        Das war nicht als Qualitätskriterium gemeint, sondern ich habe dich nur in den Fakten unterrichtet aber ja.. alles gut. 🙂

  3. BlindeGardine sagt:

    Klingt gar nicht so schlecht, die Vocals sind aber auch nicht so ganz meins. Negator oder Marduk (wobei ich Erstere ja immer al Light-Version Zweiterer verbucht hatte) hör ich hier zumindest beim verlinkten Video nicht raus und an die klasse von Der Weg Einer Freiheit kommts auch nicht ganz ran, aber kann man schon machen. Mal die ganze EP checken.

    1. Nether sagt:

      Du solltest dringend umbuchen. 🙂

      1. BlindeGardine sagt:

        Das mit der Light-Version klang vielleicht etwas missverständlich, ich find Negator besser als Marduk^^

      2. nili68 sagt:

        >ich find Negator besser als Marduk^^<

        O Gott, das ist wieder so 'ne Aussage, die mir zeigt, was man hier von Äußerungen über Black Metal zu halten hat, haha.. aber macht mal, unterhaltsam ist's allemal. LOL

      3. BlindeGardine sagt:

        Wieso? Darf ich negator nicht besser finden als marduk? Ist das untrve? Ich hab aber auch nie behauptet, in sachen black metal die trveness gepachtet zu haben oder die bands anhand solcher kriterien zu bewerten.

      4. nili68 sagt:

        Wenn ich das jetzt nochmal so lese, klingt das auch etwas arrogant. Sorry dafür, zumal das auch sonst gar nicht meine Art ist. Das „die Klasse von Der Weg Einer Freiheit“ vorher hat wohl auch dazu beigetragen, dass mir meine Contenance etwas abhanden gekommen ist. 🙂

      5. BlindeGardine sagt:

        Ich finde der weg einer freiheit auch klasse. Dass die nicht dem ideal des wahren schwarzwurzlers entsprechen ist mir schon klar. Der vergleich liegt hat ob der personellen überschneidungen recht nahe.

      6. nili68 sagt:

        Ja, vergiss es einfach. 😉 Das ist auch alles nicht halb so schlimm wie die schlimme 8. Staffel von Game of Thrones.. *cry*

      7. BlindeGardine sagt:

        Da find ich die ereignisse zu denen es kommt weniger schlimm als die art und weise, wie man zu selbigen gelangt, aber das ist ein ganz anderes drama.

      8. nili68 sagt:

        Absolut! WAS passiert ist nicht das Problem..